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DNYANESHWARI


KAPITEL 7
 

WEISHEIT UND KENNTNISSE


 

WEISHEIT, KENNTNISSE UND UNWISSENHEIT

Shri Krishna sagte: "Arjuna, du weißt jetzt, was Yoga ist. Jetzt werde ich dir etwas über die Weisheit (vom Brahman) und von profanen Kenntnissen erzählen. Du magst vielleichst fragen, welche Bedeutung hier profane Kenntnisse haben. Es ist nötig, hierüber zuerst Bescheid zu wissen, weil der Verstand die profanen Kenntnisse hintenan setzt, wenn die Weisheit vom Brahman erst einmal erlangt wurde. (7:1-4).

Arjuna, der Verstand kann nicht die Weisheit erfahren, weil da das Denken aufhört und die Logik nicht mehr funktioniert. Die profanen Kenntnisse sind hiervon verschieden. Es zeugt von Unwissenheit, zu denken, dass die profanen Kenntnisse dem Wahren Wissen, d.i. die Weisheit des Brahman, gleichkommen. Jetzt erzähle ich dir die Methode, mit der die Unwissenheit verschwinden, die profanen Kenntnisse ohne Spuren vergehen und die Weisheit erscheinen wird. (7:5-7). Nur jeder Tausendste verlangt nach dieser Weisheit, und selbst unter diesen sind nur wenige, die Mich erkennen werden. (7:10). Es gibt Millionen von Menschen, die sich in die Fluten der Begierde nach der Weisheit des Brahman stürzen, aber es ist selten, dass jemand zum anderen Ufer schwimmt. Das ist also keine Selbstverständlichkeit. Es ist sehr tiefgehend und schwierig zu erklären, aber ich will jetzt bei dir versuchen. (713-14).

 

PRAKRITI

Arjuna, so wie unser Körper einen Schatten wirft, ist dieses materielle Universum mein maya, das sich durch die Prinzipien wie mahat usw. manifestiert. Es wird auch als prakriti (Natur) bezeichnet. Es besteht aus acht Teilen und erzeugt die drei Welten. Die acht Bestandteile sind die fünf Elemente Erde, Wasser, Luft, Feuer und Himmel, der menschliche Geist, der Verstand und das Ego. (7:15-18).

Der Gleichgewichtszustand zwischen diesen acht Bestandteilen ist mein grundsätzliches und feingesponnenes (subtiles) para prakriti. Es ist auch als Leben (Lebenskraft oder dynamische Kraft) bekannt. Es aktiviert das Leblose, ist das Handlungsprinzip der Lebenskraft und veranlasst den Geist, Kummer und Versuchung zu spüren. Die Fähigkeiten des Verstandes, zu wissen, kommen durch Assoziationen mit ihm zustande. Das Ego, das aus ihm entsteht, erledigt die weltlichen Geschäfte mit seiner Unterstützung. (7:19-21).

 

DIER ERSCHAFFUNG VON LEBEN

Wenn die subtile prakriti mit Liebe die grobe prakriti schafft, erzeugt sie die Lebewesen auf der Welt. Vier Arten von Leben werden erzeugt (Geburt durch den Uterus; durch Eier;durch Saat, z.B. Pflanzen; und durch Schweiß, z.B. Läuse). Obwohl diese alle von gleichem Wert sind, gehören sie zu verschiedenen Arten.. Es gibt Millionen von Arten und in jeder Art unzählige Lebewesen. (7:22-24).

Die Natur schafft mit Hilfe der fünf Elemente Leben jeder Gattung und kontrolliert deren Population. Die Natur lässt sie geboren werden, in der Welt leben und lässt sie dann sterben und zu den fünf Prinzipien zurückkehren. In diesem Prozess zeigt die Natur die Auswirkungen von Handeln und Nicht-Handeln der Geschöpfe. (7:25-26). Obwohl es die Natur ist, die das Ausmaß der materiellen Welt erschafft, ist es in Wirklichkeit meine Projektion, und daher bin Ich am Anfang, im Verlauf und am Ende dieser Welt. (7:28).

So wie die Sonne die Ursache für eine Luftspiegelung ist, bin nur Ich der ursprüngliche Zustand, wenn sich diese sichtbare Welt aufgelöst und den ursprünglichen Zustand erreicht hat. Daher ist alles, was geschaffen und zerstört wird, in Mir, und Ich unterstütze es von innen und von aussen. (7:29-32).

Begreife daher, Arjuna, dass Ich das flüssige Prinzip des Wassers bin, das Gefühl, den Wind zu spüren, und das Licht von Sonne und Mond. Ich bin der natürliche Geruch der Erde; die Laute vom Himmel bin Ich, und Ich bin auch der Ton des AUM aus den Veden. Die Stärke in einem Mann bin Ich, das Wesentliche im Ego bin Ich. (7:33-35). Die elementare Energie des Feuers bin Ich. Auf dieser Welt gibt es verschiedene Arten von Lebewesen, die von unterschiedlicher Nahrung leben, und Ich bin inhärent in ihrer Nahrung für ihr Überleben vorhanden. (7:36-39).

Das, was sich aus dem Keim des Raums (des Himmels) zur Zeit der Erschaffung des Universums ausdehnt und bei dessen Vernichtung die Töne A, U und M, aus denen das AUM besteht, verschluckt; das, was selbst nach dem Ende des Universums nicht verschwindet (das Universum ist während seiner Existenz wahrnehmbar, verschwindet aber bei der letztendlichen Vernichtung); diese formlose Einheit, die die selbsterzeugende Saat des Universums ist, bin Ich. Ich vermittle dir diese Weisheit. Beim tiefen Nachdenken hierüber wirst du die Bedeutung erkennen und mit der Sankhya-Philosophie vergleichen. (7:40-43). Jetzt werde ich dir dieses Wissen in aller Kürze mitteilen. (7:44).

 

ICH BIN ALLES

Die Buße der Asketen ist nur eine meiner Erscheinungsformen. Verstehe, ohne dabei Zweifel zu hegen, dass Ich die Stärke der Starken und der Verstand der Intellektuellen bin. (7:44-45). Ich bin das Verlangen in allen Kreaturen, durch das ein geregeltes Verhalten und das Verdienen des Lebensunterhalts möglich wird. Obwohl das Verlangen durch die Sinnesorgane kontrolliert wird, lässt es die Menschen nicht gegen vorgeschriebene Regeln angehen. Wann immer das Verlangen nicht in Richtung unerlaubter Handlungen abgleitet, wird es durch Selbstbeherrschung geleitet. Dadurch werden die vorgeschriebenen Handlungen erfolgreich vorgenommen, und die weltliche Person erreicht die Befreiung. (7:46-49). Vieviele dieser Sachen soll ich dir noch erzählen? Der ganze Umfang der materiellen Welt hat in Mir seinen Ursprung. (7:51).

 

ICH SCHUF DAS MAYA, ABER ES VERBIRGT MICH

Ich habe die Gefühle des Geistes mit den drei Merkmalen sattva (Reinheit), raja (Leidenschaft) und tama (Unwissenheit) geschaffen, bin aber nicht in ihnen. (7:53-54). Das ist so wie der Same, der einen Baum und dann einen Wald entstehen lässt aber nicht der Wald ist. (7:55-56). Diese Natur oder Maya, die Meine Projektion ist und durch Mich geschaffen wurde, verbirgt Mich. Die Lebewesen erkennen mich daher nicht, obwohl sie durch mich geschaffen wurden. So wie die Perlen, die aus dem Wasser gebildet wurden, sich nicht im darin auflösen, sind alle Lebewesen Teile von Mir selbst, haben durch Maya das Leben erhalten, werden aber, obwohl sie durch Mich geschaffen wurden, von selbstsüchtigem Verlangen geblendet, anstatt eins mit Mir zu werden. (7:63-67).

 

ÜBER DIE MAYA HINAUSGEHEN

Arjuna, das Problem ist, über diese maya hinauszugehen und Mich zu erkennen. (7:68). Alles was man unternimmt, diesen Fluss der maya zu überqueren, ist schmerzhaft. (7:82). Wer versucht, ihn kraft seines Verstandes zu überqueren, verirrt sich. Wer es mit dem Gebrauch von Wissen versucht, wird vollkommen vom Stolz verschluckt. Wer es mit Hilfe der Veden versucht, wird mit der Bürde des Ego belastet und von der Arroganz verzehrt. (7:83-84). Die es mit ihrer jugendlichen Kraft versuchen, werden von sexueller Lust eingefangen, werden dann alt und dement und sterben traurig und frustriert. (7:85-88). Wer jaynas darbringt, wird in das Zeremoniell der himmlischen Freuden eingezwängt. (7:89). Wer Befreiung wünscht und dabei Rituale durchführt, verfängt sich in der Fragestellung nach richtig und falsch. (7:90). Zu sagen, dass zur Querung dieses Maya-Flusses Losgelöstsein und kritisches Urteilsvermögen nicht genügen und die Yoga-Praxis wenig nützlich ist, ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass ein Kranker, der keine Diät einhält, gesund wird. (7:91-92). Ein Mensch kann den Fluss der maya nicht aus eigener Kraft überqueren. (7:96). Das schaffen nur diejenigen, die Mir unbeirrbar ergeben sind. Tatsächlich brauchen sie ihn gar nicht zu überqueren, da sie sich schon zu Lebzeiten von der Illusion der maya befreit haben. (7:97).

Wer von einem wahren Guru geleitet wird, an seinen Erfahrungen festhält und auf dem Weg zur Selbst-Erkenntnis ist, wer sich von seinem Ego trennt, seinen Geist beruhigt, Begierden vermeidet und so leicht dem Weg zur Erlangung der Einheit mit dem Brahman folgt, eilt vorwärts zur Befreiung und erreicht sie mit der Kraft des Losgelöstseins und mit der Überzeugung "ich bin das". Aber solche Anhänger sind sehr selten. (7:98-102). Alle anderen sind vom Ego betroffen und vergessen darüber das Selbst. Sie bemerken die mangelnde Religiösität nicht mehr und schämen sich nicht ihrer drohenden Erniedrigung und entwickeln Vorlieben für Dinge, die gemäß der Veden nicht getan werden sollten. (7:103-104).

Arjuna, indem diese Leute den Zweck ihrer Geburt vollkommen aufgeben, tauchen sie in Sinnesfreuden ein und mit "Ich-" und "Mein-"-Gefühlen sind sie voller Leidenschaften. Sie erkennen das nicht, selbst wenn sie von Schmerzen und Kummer geplagt werden, weil ihr Geist durch das Wirken des maya umwölkt ist. Das ist es, weshalb sie es nicht schaffen, Mich zu erreichen. (7:105-107).

 

VIER TYPEN VON ANHÄNGERN

Die Anhänger, die durch ihre Hingabe zu mir spirituell gewinnen, können in vier Typen unterteilt werden: arta (der Verzweifelte), jijnasu (der Neugierige), artharti (der auf Besitz Erpichte) und jnani (der Erleuchtete). (7:108-109).

Ein arta wird wegen seines Wunsches, seine Verzweiflung loszuwerden, mein Anhänger. Ein jijnasu betet mich an, weil aus Neugier des Verstandes etwas über mich erfahren will. Der Grund, weshalb mich jemand der dritten Sorte, d.h. ein artharti, verehrt, ist offenkundig – es ist des Geldes wegen. Erst jemand der vierten Art, ein jnani, ist mein wirklicher ergebener Anhänger, weil er nichts wünscht ausser Mich um meiner Selbst Willen. Er hat durch seine Weisheit die dunkle Dualität zwischen sich und mir beseitigt und ist eins mit Mir geworden und möchte auch dann noch Mein Anhänger bleiben. (7:110-112). Von seinen äusseren Handlungen her erscheint er Mein Anhänger zu sein, aber innerlich ist er Ich geworden, und im Lichte dieser Weisheit weiss er, dass Ich seine Seele bin, und zufrieden betrachte auch Ich ihn als Meine Seele. Wie kann jemand, der mit der Erkenntnis der über das Leben hinausgehenden Dinge lebt, von Mir verschieden sein, selbst wenn er in einem menschlichen Körper steckt? (7:113, 114, 116-118). Ich mag den Anhänger, der aus selbstsüchtigen Motiven zu Mir kommt, aber der Anhänger, den ich wirklich liebe, ist der Jnani-Typ. (7:119). Er ist nichts als Meine Seele. (7:126).

 

MEIN BESTER ANHÄNGER

Er erreicht eine gute Ausrichtung des Geistes, indem er die Hindenisse des Verlangens und der Wut vermeidet; er vermeidet durch die Gesellschaft von heiligen Leuten schlechtes Benehmen und geht den geraden Weg der guten Taten. Wie kann sich jemand über die Früchte seiner Handlungen Gedanken machen, der den Pfad der Hingabe ohne Wunsch auf Belohnung schon über Hunderte von Lebensaltern gegangen ist? (7:127-129). Indem er alleine in verschiedenen Wiedergeburten durch die dunklen Perioden reist, in denen er einen Körper besitzt, erschöpft sich die Morgendämmerung des Endes seiner Karma-Last. (7:130). Jetzt beseitigt das Wohlwollen eines wahren Gurus die Dunkelheit des Unwissens, und im hellen Licht der Weisheit erkennt er den Reichtum der Einheit mit Mir. (7:131). Wohin er immer seinen Blick wirft, sieht er nur Mich und nichts ausser Mir. So wie Wasser in und um ein versenktes Schiff ist, ist er in Mir und Ich bin in ihm und auch ausserhalb von ihm. Aber dieses alles kann nicht mit Worten ausgedrückt werden. (7:131-134). Eine große Seele wie die gerade beschriebene ist zudem selten. (7:137).

 

BEWUSSTE VEREHRUNG

Die anderen Anhänger verehren Mich nur aus Vergnügen und werden vor Begierde blind. (7:138). Und hat erst einmal der Wunsch nach Belohnung für ihre Taten von ihnen Besitz genommen, kommt Gier in ihr Herz und löscht das Licht der Weisheit aus. Indem sie so innerlich und äusserlich in der Dunkelheit des Unwissens bleiben, entfernen sie sich immer weiter von Mir und beginnen, mit ganzem Herzen andere Gottheiten anzubeten. (7:139-140). Als Sklaven der maya und von Begierden überwältigt verehren sie andere Gottheiten mit ausgeklügelten Ritualen, wobei sie auf Regeln, Mittel und Opfer achten. (7:141-142). Dabei bin nur Ich es, der die Wünsche des die Gottheiten verehrenden Anhängers erfüllt, denn Ich befinde mich in allen Gottheiten. Aber er glaubt dieses nicht und behält seine Gefühle gegenüber den verschiedenen Gottheiten. (7:143-144). Solche Anhänger kennen Mich nicht, weil sie nicht aus ihrem engen Denken herausfinden. Obwohl ihre Wünsche erfüllt werden, sind die Früchte ihrer Bemühungen vergänglich wie ein Traum und helfen nur, ihre Zyklen von Geburt und Sterben zu verlängern. Sie erreichen den Bereich der Gottheiten, die sie verehren, aber diese Gottheiten sind auch vergänglich. Auf der anderen Seite erreichen diejenigen, die mit ihrem Geist und Körper den Pfad der Verehrung für Mich gewählt haben, beim Tode die Vereinigung mit Mir, der Ich ewig bin. (7:147-150). Der normale Mensch tut dieses aber nicht und gibt sich dem Verderben preis. (7:151). Warum sollte er nicht den Käfig des Verlangens nach Erfolg verlassen und mit den Flügeln der Selbst-Erkenntnis hoch in den Himmel der Weisheit fliegen? Warum sollte er versuchen, den unermesslichen Segen des Selbst auszumessen? Warum sollte er das nicht-verkörperte und daher formlose Ich als verkörpert und geformt betrachten? Warum sollte er Riten erfinden um Mich zu erreichen, wo Ich doch schon in allen Geschöpfen bin? (7:155-157).

Weil die Menschen durch den Schleier der maya nicht sehen, sind sie mit ihrem "Ich-bin-der-Körper"-Gefühl nicht in der Lage, mich zu sehen, obwohl Ich Lichtform habe. Sage mir, gibt es denn etwas, in dem Ich nicht vorhanden bin? Ich alleine erfülle das ganze Universum. (7:158-160). Arjuna, Ich war in allen Geschöpfen, die je gelebt haben, in diesem Moment bin Ich in allen jetzt lebenden Geschöpfen, und Ich bin nicht von denen getrennt, die zukünftig geboren werden. Das ist aber nur so eine Ausdrucksweise. In Wirklichkeit wird nichts geboren und nichts stirbt. (7:161-162). Das ganze Leben ist eine Illusion. Die Menschen sind im Zyklus von Geburt und Tod gefangen, obwohl Ich ewig in Allem bin. Dafür gibt es aber einen Grund. (7:165).

 

DIE FALLSTRICKE DES VERLANGENS

Das Verlangen wurde aus dem Ego und dem Körper geboren. Durch ihre Kombination mit Hass entstand die Illusion, der Mensch sei von der Seele verschieden. Diese Illusion wurde durch das Ego gepflegt. Indem sie sich von Mut und Selbstbeherrschung fernhielt, wuchs die Illusion durch die Hoffnung auf ein gutes Ende. Unter dem Einfluss von Unzufriedenheit wurde sie unermüdlich von Sinnesfreuden gefesselt und begann, sich abwegig zu verhalten. Sie legte der Verehrung Hindernisse in den Weg und bereitete den Pfad für Missetaten vor. Dadurch wurden die Leute verwirrt, verirrten sich auf ihrem Lebensweg und bekamen die schwere Bürde des Kummers zu spüren. (7:166-171).

Diejenigen aber, die die unnötigen Dornen des Zweifels erkennen und nicht in die durch sie von der Illusion aufgestellte Falle gehen sondern dem Pfad der vorbehaltlosen Verehrung folgen, die Zweifel aufgeben und sündhafte Taten vermeiden, nähern sich Mir mit der durch lobenswerte Taten erreichten Schnelligkeit und entkommen so den Fängen des Verlangens und des Ärgers. (7:171-174). Dann entwickelt sich ihr Wunsch, dieses Märchen von Geburt und Tod zu beenden. Manchmal haben sie mit ihren Bemühungen Erfolg und erreichen das perfekte Brahman. Dann, nachdem sie ihr Ziel erreicht haben, kommt ihnen die Welt voller Glück vor, und wenn dieses neue Erlebnis der Selbst-Erkenntnis erst einmal verblasst, gibt es für Handlungen keine Notwendigkeit mehr. So gewinnen sie den inneren Frieden und die Selbst-Erkenntnis. Sie entwickeln dann ein Empfinden für das Einssein und werden eins mit Mir. (7:175-179).

Durch das Erlebnis der Erscheinung Meiner Herrschaft über die Elemente erreichen sie meine Erscheinung als Adhibhuta (oberste Gottheit). Wenn sie Mich mit der Kraft ihrer Weisheit als das Oberste Anzubetende oder die Oberste Seele ansehen, fürchten sie keinen Tod mehr. Im allgemeinen spüren Leute mit dem Nahen des Todes ein großes Unglück kommen. Aber diejenigen, die eins mit Mir geworden sind, verlassen Mich auf unbekannte Weise auch im Tode nicht, und diejenigen, die diese perfekte Weisheit erreicht haben, sind die wahren Yogis. (7:180-184).

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Anmerkungen zu Prakriti etc:
Prakriti bedeutet wörtlich "außerordentliche Fähigkeit". Es ist die wunderbare Natur, in der die riesige materielle Welt mit allen ihren vielfältigen Formen Gestalt gewinnt. Prakriti wird durch die drei Merkmale Sattva, Raja und Tama gekennzeichnet.

Das ertse von Prakriti geschaffene Prinzip ist Mahat, die Kosmische Intelligenz, die dem Verstand oder Buddhi im Menschen entspricht. Das nächste Prinzip ist das Ahankara oder Ego, das Gefühl für seine Identität, und für unser Bewusstseinszentrum, von dem aus wir denken, handeln und reagieren. Dieses falsche Identitäsgefühl trennt unser wirkliches Selbst von allem anderen und lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Materie, indem es uns verleitet, zu denken "Ich bin dieser Körper, dieses gehört mir und jenes ist für mich bestimmt." Dieses Ahankara ist für das materielle Universum verantwortlich. Ahankara drückt sich in den drei allgemeinen Merkmalen oder Eigenschaften aus: Sattva, Raja und Tama.
Weitere Einzelheiten kann man in Schriften über die Sankhya-Philosophie nachlesen.

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Essen, Mai 2000
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