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DNYANESHWARI


KAPITEL 3
 

DER PFAD DES HANDELNS


 

ARJUNA IST VERWIRRT

Jetzt fragte Arjuna, warum Shri Krishna ihn aufforderte zu kämpfen, wo er sich doch gerade gegen Handeln ausgesprochen hatte. (3:3).

 

JNANAYOGA UND KARMAYOGA – BEIDE HABEN EIN GEMEINSAMES ZIEL

Shri Krishna sagte: "Als ich dir vom buddhiyoga erzählte, berichtete ich dir natürlich gleichzeitig über die Sankhya-Philosophie. Beide habe ich schon seit undenklichen Zeiten erläutert. Durch die Ausübung des jnanayoga (dem Yoga des Wissens) der sankhyas gewinnt der Suchende Selbst-Erkenntnis und wird sofort eins mit mir. Karmayoga (das Yoga der Handlung) ist ein langsamer Pfad, auf dem der Suchende seine Handlungen sorgfältig gemäß seinem swadharma durchführt und in angemessener Zeit erlöst wird. (Der Heilige Dnyaneshwar vergleicht diese beiden Erscheinungen mit einer Frucht auf einem Baum, die ein Vogel im Flug (jnanayoga) erreicht und gleich essen kann, während ein Mensch mühsam Ast für Ast den Baum hochklettern muss (karmayoga), um daran zu kommen.) Beide Pfade führen zum selben Ergebnis, obwohl sie äusserlich verschieden sind. Es hängt von den Fähigkeiten des Suchenden ab, welchem Pfad er folgt. (3:33-44).

 

BEDEUTUNG DES HANDELNS

Das Unterlassen von Handlungen ist nicht Nicht-Handeln. Wenn jemand vorgeschriebene Handlungen unterlässt und sagt:"Ich bin ein Nicht-Handelnder wie ein siddha.", wird das für ihn keineswegs Nicht-Handeln ausmachen. Denn es ist töricht zu denken, dass ein Unterlassen von pflichtgemäßen Handlungen automatisch Nicht-Handeln bedeutet. (3:45-46). Solange jemand an seinem Körper haftet und Wünsche hat, kommen Handlungen vor; einige natürliche Pflichten (wie den Lebensunterhalt verdienen, Essen zubereiten, Nachkommen zeugen usw. ) haben zwangsweise zu erfolgen. Aber diese Handlungen werden Nicht-Handlungen, wenn man dauernd zufrieden ist. Daher sollte derjenige, der den Zustand des Nicht-Handelns erreichen möchte, nie die vorgeschriebenen Handlungen aufgeben. (3:47-50).

Maya kontrolliert das materielle Universum. Daher zeugt es von Unwissenheit, wenn jemand sagt: ’Ich werde dieses tun aber nicht jenes.’ Selbst wenn man seine Pflichten nicht tut, fahren die Organe fort, ihre natürlichen Pflichten zu tun. (3:53-54). Was ist es also, was man unterlässt? (3:58). Daher kann ein von maya oder der Natur beherrschter Mensch keine Handlungen unterlassen.(3:63).

Einige mögen versuchen, den Zustand des Nicht-Handelns zu erreichen, indem sie vorgeschriebene Handlungen unterlassen und die Neigungen ihrer Sinne beherrschen. Aber solange Gedanken an Handlungen ihren Geist beherrschen, kann man nicht sagen, dass sie diesen Zustand erreicht haben, obwohl sie äusserlich heuchlerisch vorgeben, das Handeln drangegeben zu haben. Diese Personen muss man zweifellos als in Sinnesobjekten versunken ansehen. (3:64-66).

 

EINE PERSON OHNE VERLANGEN

Höre dir in diesem Zusammenhang die Eigenschaften einer wunschlosen Person an. (3:67). Ein solcher Mensch ist innerlich gefestigt, immer in Meditation über das Höchste Selbst vertieft, obwohl er sich äusserlich wie die anderen verhalten mag. Da er seine Sinnesorgane kontrolliert, fürchtet er die Sinneseindrücke nicht, noch vernachlässigt er seine Pflichten. Indem er seine Organe ihren Dienst tun lässt, wird er nicht durch die daraus resultierenden Gefühle berührt. Er ist nicht durch Illusionen oder Lust beeinflusst. Da er sich äusserlich wie die anderen verhält, kann man seinen Geisteszustand nicht erkennen. Solch ein Mensch kann als befreit betrachtet werden. Solch ein befreiter Mensch sollte Yogi genannt werden. Daher, Ajurna, werde solch ein Yogi und lasse deinen Geist ruhig und frei sein und lasse deine Organe ihren Dienst tun. (3:68-76).

 

DIE AUSÜBUNG VORGESCHRIEBENER PFLICHTEN IST DAUERNDES YAJNA-YOGA

Man kann seine weltlichen Pflichten nicht aufgeben; warum sollte man es sich erlauben, Verbotenes zu tun? Mit wunschloser Handlung durchgeführte Handlungen führen zur Befreiung. Handlungen, die jemand wegen der Vorschriften vornimmt, die für das 4-Kasten-System niedergeschrieben wurden, führen zu seiner Befreiung. (3:77-78).

Die Ausübung von durch das swadharma vorgegebenen Pflichten ist gleichbedeutend mit einer andauernden Yajna-Übung und erlaubt nicht, dass der Geist von Sünden heimgesucht wird. Wer sein swadharma verlässt und unanständige Handlungen vorzieht, ist an die weltlichen Zyklen von Geburt und Tod gebunden. (3:81-82).

 

BRAHMADEOs RATSCHLAG

Shri Krishna erzählte darauf Arjuna folgende alte Legende.

Als Brahmadeo diese Welt erschuf, erschuf er zur selben Zeit sowohl die Menschen als auch die Regeln für deren Verhalten und Handlungen (dharma). Aber die Regeln waren so kompliziert, dass die Menschen sie nicht verstanden. Deshalb fragten sie Brahmadeo,

"Auf welcher Grundlage existieren wir hier?" (3:86-87).

Handle nach den Regeln.  Brahmadeo antwortete:"Ich habe schon die Regeln für eure Handlungen, abhängig von eurer Kaste, bestimmt. Richtet eure Handlungen danach aus, und eure Wünsche werden leicht in Erfüllung gehen. Belastet euren Körper nicht mit vtatas und Bußen. Macht keine weiten Pilgerfahrten. Beachtet nicht Yoga und ähnliche Techniken, Bußübungen oder mantra- und tantra- Techniken. Betet keine anderen Gottheiten an. Führt das natürliche yajna mittels von den Regeln bestimmter Handlungen durch und die Handlungen werden erfolgreich sein. Wenn ihr die Gottheiten verehrt, indem ihr nach den Regeln handelt, werden sie erfreut sein und euch die gewünschten Dinge geben und euch erhalten. Ihr werdet euch an den guten Dingen des Lebens erfreuen und glücklich sein. (3:88-95).

Wenn ihr die Gottheiten verehrt, indem ihr wie vom swadharma vorgeschrieben handelt, werden die Götter erfreut sein, und es wird sich zwischen ihnen und euch eine gegenseitige Liebe entwickeln." (3:96-97).

Wer die Regeln verletzt, wird bestraft.   Und Brahmadeo warnte auch: "Jeder, der so zu Reichtum gekommen ist, dann aber lüstern wird und nach den Eingebungen des Sinneseindrücke handelt, seinen von den Göttern gegeben Reichtum nicht zum Ruhme Gottes verwendet, keine Brandopfer bringt und Nahrungsmittel spendet, seinen Guru nicht verehrt und seine Gäste nicht empfängt und seine Mitmenschen nicht zufriedenstellt, wird Unglück erleben, seinen Reichtum verlieren und nicht mehr genießen können. (3:103-108). Wer die Regeln aufgibt, wird seine Freiheit verlieren. Das Schicksal straft ihn, betrachtet ihn als Dieb und entreisst ihm alles. (3:111-112). Selbst wenn er um Gnade bittet, wird er bis ans Ende der Tage nicht von seinem Los befreit. (3:115). Daher soll man immer aufmerksam sein und seine Regeln befolgen." (3:118).

Verwendung von Vermögen.   Brahmadeo sagte weiter: "Wer mit wunschlosem Geist sein Vermögen für die Erfüllung von durch sadharma vorgegebenen Pflichten ausgibt, seinen Guru, Wohlmeinende und das Feuer verehrt, nach Durchführung von shraddhas der Vorväter und anderer yajna-Rituale die verbleibende Nahrung von Hand der brahmins zu sich nimmt, bekommt seine Sünden abgewaschen und wird frei von allen Makeln. (3:119-123). Daher sollte das durch Handlungen gemäß swadharma verdiente Vermögen auch gemäß swadharma ausgegeben und was auch immer übrigbleibt, mit Zufriedenheit genossen werden." (3:124-125).

Nahrung als Form des Brahman   Shri Krishna fuhr fort: "Die Sünder aber, die denken, sie würden nur aus dem Körper bestehen und nicht aus der Seele, die die Sinnesobjekte als nichts anderes als Vergnügungsmittel ansehen, die, anstatt verdientes Vermögen als Mittel für yajna zu betrachten, es selbstsüchtig zu ihrem eigenen Vergnügen ausgeben und die leckeres Essen zubereiten und selbst verzehren, essen in Wirklichkeit Sünde. (3:125-129).

Aller Reichtum ist ein Mittel für yajna in der Form der auf swadharma gegründeten Handlungen und sollte folglich Gott geopfert werden. Stattdessen bereiten diese Dummköpfe die verschiedensten Speisen für sich selbst vor. Nahrungsmittel, die zu einem yajna dienen, sind keine normalen Dinge. Sie sind in Wirklichkeit eine Form von Brahman, weil das Leben aller Geschöpfe davon abhängt. (3:130-133). Die Geschöpfe wachsen durch Nahrungsmittel, Nahrungsmittel wachsen durch Regen, Regen fällt wegen der Brandopfer (yajna), und die Brandopfer sind Handlungen, die in den Veden vorgeschrieben werden, welche wiederum durch das unzerstörbare Brahman entstanden. Daher wohnt das Brahman allen Lebewesen und allen leblosen Dingen inne. Deshalb sind die unsterblichen Veden die Ursache der Brandopfer. Also herrschen die Veden dauernd in den vorgeschriebenen Handlungen. So habe ich dir nun kurz den Hintergrund der Brandopfer als Teil des swardhama erklärt. (3:134-138).

Daher ist eine stolze, arrogante Person, die sich nicht anständig gemäß ihrem swardharma verhält und statt dessen die Zeit mit üblen Handlungen und körperlichen Vergnügungen zubringt, ein Sünder und für diese Erde eine Last. Ihr Leben und ihre Arbeit sind sinnlos und vergeudet. (3:139-141).

Pflichten begleiten den Körper von Geburt an.  Naturgemäß kommen mit dem Körper Pflichten, d.h. sobald der Mensch geboren wird; warum sollte man die ordnungsgemäßen Handlungen unterlassen? Wer seine Pflichten vernachlässigt, zumal wenn er einen menschlichen Körper erhalten hat, ist töricht. (3:141-144).

Wer aber immer im Selbst vertieft ist, wird nicht durch Handlungen abgelenkt, selbst wenn er im täglichen Leben seine Pflichten erfüllt, weil er vom Wissen über das Selbst durchdrungen ist; und damit hat er die Pflichten in seinem Leben erfüllt. Daher wird er durch seine Handlungen nicht belastet. (3:146-147).

So wie das Mittel der Befriedigung irrelevant wird, wenn man zufrieden ist, sind die gemäß swadharma wunschlosen Handlungen nur relevant, bis man die Kenntnis des Selbst erreicht hat. (3:148-149).

Daher solltest du deinen Körper kontrollieren, Arjuna, selbstsüchtige Wunsche fallenlassen und deinem vorgeschriebenen swadharma folgen. Wer seinem swadharma in wunschloser Haltung folgt, erreicht das Brahman in dieser Welt. (3:150-151).

 

HANDLUNGEN ALS BEISPIELE FÜR ANDERE

Die Durchführung vorgeschriebener Handlungen hat noch einen anderen Vorteil. Wenn wir unsere Pflicht tun, bemerken das andere, die dasselbe tun und von Fallstricken des Lebens bewahrt werden. Besonders diejenigen, die die Selbst-Erkenntnis erlangt und einen vollkommen begierdelosen Zustand erreicht haben, sollten selbst nach der Selbst-Erkenntnis zur Anleitung anderer Personen Pflichtübungen machen. (3:153-155). Falls ein Wissender andere durch seine Handlungen nicht anleitet, wie soll der Unwissende verstehen und den richtigen Pfad gehen? Es ist natürlich für die normalen Leute, die Handlungen der "Großen" nachzuahmen und zu denken, dass es die vorgeschriebenen Handlungen sind. Daher sollte man seine Pflichten nicht vernachlässigen. Besonders die Heiligen und ähnliche Personen müssen ihre Pflichten erfüllen. (3:157-159).

Selbst Gott muss durch Handlungen ein Beispiel geben.  Warum nur von anderen sprechen? Selbst Ich befolge diese Handlungsweise. Ich tue dieses nicht, weil ich Schwierigkeiten oder Wünsche habe. Du bist dir bewusst, dass auf dieser Welt keiner mehr Vollkommenheit erreicht hat als ich. (3:160-162). Ich erfülle vorgeschriebene Pflichten in einer Weise, dass die Leute denken, dass ich das wegen irgendeines Verlangens tue. Aber ich tue das nur, weil alle Geschöpfe von mir abhängig sind, und sie sollen sich nicht liederlich benehmen. (3:164-165).

Wie werden die Leute mit meinem Leben zurechtkommen, wenn ich im Selbst versunken bleibe, nachdem ich Vollkommenheit erreicht habe? Wenn die Leute mich in dem Zustand imitieren, wird die ganze Welt nicht mehr funktionieren. Daher sollte besonders ein fähiger Mensch, der das Wissen erlangt hat, nicht sein Handeln unterlassen. (3:166-168). Ein wunschlos handelnder Mensch soll so bei der Sache sein wie jemand mit Wünschen, aber sich nicht als jemand besondereres hinstellen. Ich sage dir das immer wieder, weil es wesentlich ist, dass die Gesellschaft in jeder Art und Weise geschützt wird und dass man nie zeigen sollte, dass man von anderen verschieden ist. (3:169-171).

 

JNANAYOGA SOLL NICHT UNGEEIGNETEN BEIGEBRACHT WERDEN

Lobe nie den Pfad des Nicht-Handelns (Pfad des Wissens), selbst versehentlich nicht, einem Menschen gegenüber, der nur für den Pfad des Handelns geeignet ist. Dieser Person sollte man vielmehr von der Wichtigkeit der richtigen Handlungen erzählen und man sollte sie zur Durchführung dieser Handlungen durch das eigene Beispiel hinführen. Handelt man zum Schutz der Gesellschaft, hindern einen diese Handlungen nicht bei der Erlösung. Dadurch führen sogar Personen mit Wissen sinnvolle Handlungen aus, wobei sie dieses zum Wohl des Volkes mit wunsch- und teilnahmsloser Haltung tun. (3:173-176).

Man sollte über diesen tiefgehenden geistigen Pfad auch nicht mit einem unwissenden Menschen sprechen, der durch sein Ego und seinen engen Denk-Horizont meint, er sei der Handelnde, weil er die Tatsache nicht kennt, dass alle Handlungen durch maya oder die Natur hervorgerufen werden. (3:178-179).

Maya, die Ursache aller Handlungen, ist in Personen, die das Selbst erkannt haben, nicht vorhanden. Diese Personen geben das "Ich-bin-der-Körper"-Ego auf, verstehen den einmaligen Zusammenhang zwischen den Merkmalen und Handlungen und verharren in teilnahmsloser Haltung in ihrem Körper. Daher können Handlungen sie nicht berühren, obwohl sie in ihren Körper verbleiben. (3:181-183). Eine Person unter dem Einfluss der Merkmale und mit von maya kontrollierten Handlungen wird nur durch die Handlungen betroffen. Weil sich die Organe mit Hilfe der Merkmale entsprechend ihrer Natur verhalten, beansprucht die Person die Verantwortlichkeit für deren Handlungen. (3:184-185).

Daher, Arjuna, führe alle vorgeschriebenen Handlungen durch und widme sie mir, konzentriere deine Aufmerksamkeit aber auf das Selbst. Lasse in dir kein Ego wohnen, das sagt:"Dieses ist Handeln. Ich bin der Handelnde und ich werde die Handlung ausführen." Laufe deinem Körper nicht nach, lasse von allen Begierden ab und genieße oder erdulde, was dir das Schicksal bringt. (3:186-188). Diejenigen die diese meine feste Meinung respektvoll annehmen und sich gläubig entsprechend verhalten, werden von dem Einfluss ihrer Handlungen erlöst werden. (3:192-193).

Ein Weiser sollte nie seine Organe verwöhnen. (3:202). Warum sollte man die Ergebnisse von Handlungen für sich in Anspruch nehmen, wenn der Körper sowieso durch andere beherrscht wird? (3:205). Normalerweise empfindet der Geist Vergnügen, wenn die Organe Sinnesfreuden erfahren. Aber so wie die Gesellschaft eines Räubers nur kurze Zeit unbedenklich ist, und zwar innerhalb der Stadtgrenze, führt die den Organen innewohnende Lust ins Verderben. (3:210-211, 213). Das Verlangen nach Sinnesfreuden ruft Zorn hervor und zerstört den Verstand. Verlangen und Ärger sind äußerst gefährlich; daher meide sie. Lass nicht zu, dass der Nektar der Selbst-Erfahrung durch den bloßen Gedanken an Verlangen und Zorn verdorben wird. (3:215-218).

 

WICHTIGKEIT DES DHARMA

Es ist vorteilhaft, aber schwierig, sich nach seinem persönlichen dharma zu richten, und nicht nach dem anderer, selbst wenn jenes vielleicht attraktiver erscheint. (3:219-220). Denn es wird doch keiner seine strohgedeckte Hütte zerstören, wenn er sie mit den weißen Herrenhäusern anderer vergleicht. (3:223). Selbst wenn das eigene Schicksal hart zu ertragen ist, bringt das Befolgen des eigenen dharma Glück nach diesem Leben. (3:225). Daher sollte man zur Wahrung seiner Interessen keine Handlungen vornehmen, die anderen nützen aber einem selbst nicht. Selbst wenn man bei der Befolgung des swadharma sein Leben opfern muss, ist das gut, denn es begründet die eigene Größe in dieser und in der nächsten Welt." (3:228-229).

 

ARJUNAs FRAGE

An dieser Stelle fragte Arjuna: "Wer ist dafür verantwortlich, wenn Wissende beim Denken irre gemacht werden und vom Weg abkommen?" Er stellte noch andere Fragen, die in dieselbe Richtung gingen. (3:232-238).

 

VERLANGEN UND ZORN BEHINDERN DIE BEFREIUNG

Shri Krishna antwortete: "Verlangen und Zorn in des Menschen Geist sind die beiden gnadenlosen Übeltäter, die dafür verantwortlich sind. Sie halten die Menschen vom richtigen Wissen und der Hingabe fern. (3:240-241). Sie beherrschen die ganze Welt durch das Mittel der Illusion usw. Sie werden von der Raja-Eigenschaft (Handlung) des Geistes hervorgerufen und sind die Wurzel der dämonischen Veranlagung im Menschen. Sie entwickeln sich in der Unwissenheit des Geistes prächtig und sind die Ursache der dämonischer Handlungen. Obwohl sie vom Raja-Attribut herrühren, sind sie Lieblinge des Tama-Attributs, das der Hauptbestandteil von Willkür und Irrglaube ist. (3:243-244). Sie arbeiten mittels Hoffnung und Versuchungen. (3:246-247). Verlangen und Ärger sind eng verknüpft mit Ego und Versuchung. Wegen ihnen haben Falschheit und Heuchelei über die Wahrheit obsiegt; und durch die Zerstörung des Friedens und wegen der maya gegebenen Wichtigkeit wurde der Geist der Heiligen vergiftet. (3:249-251). Sie zerstören den Sinn für Erkenntnis, Gelassenheit und die Kontrolle der Sinne. Sie zerstören Glück, indem sie Wissen zerstören und die drei Formen der Qualen (persönlich, äusserlich und grundsätzlich) in die Herzen der Menschen tragen. Nach der Geburt werden sie dem Körper beigefügt und stecken im Gehirn und können daher sogar nicht von Brahmadeo entdeckt werden. Sie zerstören sogar die Persönlichkeit von Wissenden, und keiner kann sie kontrollieren. (3:253-256). Reines Wissen ist immer mit Verlangen und Zorn verbunden und wird durch sie verschleiert. (3:262). Daher sollte man beides vor dem Erlangen des Wissens besiegen. Dieses ist jedoch sehr schwierig, denn je mehr man es versucht, um so mehr hilft das ihnen, ihre Stellung zu stärken, und durch sie sind sogar Hathayogis in die Knie gegangen. Es gibt nur eine Methode, sie unter Kontrolle zu bekommen. (3:264-267).

 

DIE AUFGABE VON VERLANGEN UND ZORN FÜHRT ZU SELBST-ERKENNTNIS

Ihr ursprünglicher Aufenthaltsort ist in den Sinnesorganen, von wo der Antrieb zu Handlungen stammt. Daher ist eine Kontrolle der Sinnesorgane nötig, was deinen Geist bei der Suche nach Vergnügungen einschränkt. Das wird deinen Verstand befreien, und sie werden so ihre Grundlage verlieren. (3:268-269). Legt eine Person erst einmal Zorn und Verlangen ab, erkennt sie Brahman, dessen Glück sie genießt. Dieses ist das Geheimnis zwischen einem Guru und seinem Schüler; und es ist die Verbindung zwischen Selbst und dem Brahman, in dem die Person auf Dauer ruht." (3:271-272).

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Essen, Mai 2000
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