Zum Kapitelende.


DNYANESHWARI


KAPITEL 11
 

DIE VISION DER UNIVERSELLEN GESTALT


 

ARJUNA BITTET, DIE KOSMISCHE GESTALT SEHEN ZU DÜRFEN

Arjuna sagte: "Oh, du Meer von Güte, du hast mir das klar gemacht, was man mit Worten nicht sagen kann. Die Gestalt, die du annimmst, wenn die fünf Elemente mit dem Brahman verschmelzen und wenn kein Zeichen von Leben und von maya bleibt, ist dein Ruheplatz. Du hattest diese Gestalt in deinem Herzen - sogar vor den Veden - verborgen gehalten, und jetzt hast du mir dieses Geheimnis enthüllt. Du hast mir diese geistige Weisheit plötzlich, quasi in einem Moment, gegeben. Ich sollte nun, nachdem ich dich erkannt habe, nicht mehr als ein von dir getrenntes Wesen sprechen. In diesem Universum gibt es nichts ohne dich, aber es ist mein Schicksal, dass ich wie jemand rede, der von dir verschieden ist. (11:44-50).

Ich hatte das Ich-Bewußtsein, dass ich ein Individuum namens Arjuna bin und betrachtete die Kauravas als meine Verwandten. Ich hatte einem schlechten Traum wegen der mir nach dem Tode drohenden Vergeltung, weil ich meine Verwandten getötet habe, als du mich plötzlich aus diesem Traum wecktest. Ich hielt mich für jemanden, wo ich doch in Wirklichkeit niemand war, und ich betrachtete diejenigen als meine Leute, die in Wirklichkeit nicht zu mir gehörten. Du bewahrtest mich vor dieser sehr großen Verrücktheit. Deine Bemühungen sind nicht vergebens gewesen, und du hast Erfolg gehabt, so dass ich meine Unwissenheit losgeworden bin. (11:51-54).

Du hast mir das Wesen von maya erklärt, aus dem alle Geschöpfe entstehen und zu dem sie zurückkehren. (11:70). Nach der Erklärung von maya hast du mir den Ursprungsort der Höchsten Seele gezeigt. Indem du maya wegwischtest, die die Wahrheit verdunkelte, hast du mich in das Höchst Prinzip Brahman eingeführt. Jetzt bin ich von all diesem überzeugt; aber jetzt ist mir ein anderer Gedanke gekommen, und wenn ich dich nicht frage – an wen könnte ich mich sonst wenden? (11:76-77).

Durch die Erfahrung dessen, was du mir erzählt hast, beruhigte sich mein Geist. Ich bin begierig darauf, diese unfassbare Göttliche Kosmische Gestalt zu sehen, durch deren Gedanken dieses Universum entsteht und vergeht, die du deine ursprüngliche Gestalt nennst und aus der du zu Göttlichen Absichten wiedergeboren wirst, wobei du verschiedene Erscheinungsformen annimmst, mit zwei oder vier Händen, und zu der du nach Erfüllung der Absichten zurückkehst – die ursprüngliche Gestalt, die die Upanishaden besingen und die die Weisen in ihren Herzen bewahren. Ich möchte diese Gestalt unbedingt mit eigenen Augen sehen. (11:81-88).

Ich weiß nicht, ob ich würdig bin, deine Kosmische Gestalt zu sehen. Denke bitte an meine Möglichkeiten und zeige mir erst dann deine Kosmische Form, und weigere dich, wenn ich dessen nicht würdig bin. (11:89). Aber ich bin sicher, dass du sie zeigst, denn du nimmst verschiedene Formen an – für die Wissenden und die Unwissenden. Ferner bist du so großmütig, dass du dir keine Gedanken darüber machst, ob die Person geeignet ist oder nicht, wenn du daran denkst, jemanden etwas zu geben. Du hast selbst deinen Feinden so eine heilige Sache wie die Befreiung gegeben. (11:97-99). Du bist sogar denen gegenüber wohlwollend, die dir einen schlechten Dienst erweisen und den Unwürdigen gegenüber großzügig. (11:106). Erfülle bitte mein Verlangen, deine Gestalt zu sehen, falls du sicher bist, dass ich dich mit meinen Augen sehen kann." (11.111).

 

SHRI KRISHNA ZEIGT SEINE KOSMISCHE GESTALT

Shri Krishna sagte: "Arjuna, du hast Mich gebeten, Meine Kosmische Form zu zeigen. Was ist da so Großes dran, wenn Ich dir nur das zeige? Jetzt wirst du sehen, dass das gesamte Universum in Meiner Gestalt enthalten ist. (11:123).

Verschiedene Erscheinungsformen innerhalb der Kosmischen Gestalt: Siehe dir diese Erscheinungsformen an Menschen von Mir an: dicke und dünne, kleine und große, liegende und aufrecht stehende, grenzenlose, zahme und unzähmbare, tätige und untätige, unbeteiligte und sorgende, sehr strenge, aufmerksame und nachlässige, seichte und tiefe, großzügige und geizige, aufbrausende und ruhige, anmaßende und zurückhaltende, glückliche, laute, leise, gesellige, gierige, distanzierte, wache und schläfrige, zufriedene und in Schwierigkeiten steckende, erfreute, bewaffnete und unbewaffnete, sehr ängstliche und sehr gesellige, erschreckende, fremdartige, entrückte, zum Allgemeinwohl schaffende und die Mitmenschen mit Freuden unterstützende, die Leute aus Wut umbringende und andere, die bloß alles mit ansehen. So wie diese gibt es in der Kosmischen Gestalt zahllose Erscheinungsformen. (11:124-130).

"Außer diesen gibt es einige, die durch ihre Helligkeit in verschiedenen Farben leuchten. Einige sind wie rotes heißes Gold, einige braun, andere wie ein heller orangefarbener Himmel, einige schön wie ein mit Rubinen übersätes Universum, einige sind rot wie die aufgehende Sonne. Einige sind wie reiner Kristall und einige blau wie Saphire, einige schwarz und einige rot, einige goldgelb und einige dunkel wie Regenwolken, einige hell wie Champablumen und einige sehr grün, einige weiß wie der Mond. Sieh dir diese Meine Formen mit den verschiedenen Farben an. Sie sind nicht nur anders gefärbt, sondern auch anders geformt. Einige sind so schön, dass sie sogar Cupido übertrumpfen würden. Einige sind wohlgeformt, einige intelligent und attraktiv wie der Schatz einer enthüllten großen Schönheit. (11:131-138). Arjuna, es gibt unendlich viele Formen und du wirst in jeder dieser Formen das gesamte Universum sehen. (11:140).

Handlungen der Gestalten: "Wenn nur eine dieser Gestalten die Augen öffnet, Aditya usw., werden die zwölf Sonnen erzeugt, und wenn sich die Augen schließen, verschmelzen sie miteinander und verschwinden. Mit dem heißen Atem schlagen Flammen aus dem Mund der Erscheinungsform, aus der Pavaka usw., die acht Vasus geboren werden, und wenn sich die beiden Augenbrauen im Zorn berühren, werden die elf Rudras geboren. Wenn aber die Gestalten milde werden, entstehen zahllose Lebensspender wie Ashwinikumars, und durch die Augen werden verschiedene Vayus erzeugt. So werden durch das Auftreten derselben Gestalt Götter und siddhas geschaffen. Und es gibt eine unermessliche Anzahl an Erscheinungsformen Meiner Kosmischen Gestalt, deren Beschreibung selbst die Veden schwierig fanden, und die selbst Brahmadeo nicht ausloten konnte. Jetzt siehst du tatsächlich viele dieser Erscheinungsformen und genießt gründlich diese wunderbare Erfahrung. (11:141-147).

"In jeder der Poren dieser Erscheinungsformen gibt es Samenkörner der Welt. Man kann viele Universen wie Staubpartikel in einem Lichtstrahl um die Gelenke der Organe der Gestalten sehen. Im Bereich jedes Organs kann das Ausmaß des Universums gesehen werden. Wenn du nun sehen möchtest, was jenseits des Universums liegt, ist das nicht so schwierig, weil du in Meiner Gestalt alles sehen kannst, was du wünschst." (11:148-151).

ARJUNA KANN DIE KOSMISCHE GESTALT NICHT SEHEN

Shri Krishna bemerkte, dass Arjuna schwieg und nicht reagierte, obwohl ihm der Eifer noch im Gesicht geschrieben stand. Er bemerkte Arjuna gegenüber: "Ich habe die Kosmische Gestalt vorgeführt, aber du siehst sie nicht." Arjuna antwortete: "Wie kann ich mit meinen normalen Augen die Kosmische Gestalt sehen, die du mir zeigst, die gemäß den shastras mit den Sinnen nicht wahrnehmbar ist und nur mit der Vision der Weisheit gesehen werden kann?" (11:152-159).

ARJUNA WIRD DIE GÖTTLICHE SICHT GEWÄHRT

Shri Krishna sagte:" Du hast Recht. Ich hätte dich mit der Fähigkeit, die Kosmische Gestalt sehen zu können, ausstatten sollen, aber Ich war durch den Gefühlsschwall von Zuneigung zu dir erfasst worden und habe es vergessen. (11:161). Ich gebe dir jetzt die Fähigkeit der göttlichen Vision, damit du Meine wirkliche Gestalt sehen kannst. Benutze diese Fähigkeit, die Herrlichkeit Meiner das Universum umspannenden Größe zu genießen." Als Shri Krishna dieses gesagt hatte, begann das Dunkel der Unwissenheit zu weichen. (11:176-177). So zeigte Shri Krishna Arjuna die Herrlichkeit der Kosmischen Gestalt. (11:179).

 

DIE SICHTBARE WELT VERSCHWINDET

Als Shri Krishna Arjuna erst einmal gesegnet hatte, verschwand maya (Illusion). Arjuna sah im Lichte dieser Herrlichkeit überall Wunder. Gefesselt vom Erkennen der Kosmischen Gestalt sagte er: "Oh! Wer hat den weiten Himmel weggenommen, der gerade noch hier war? Und wo ist die lebendige und leblose Welt geblieben? Die Himmelsrichtungen sind verschwunden. Es ist unmöglich zu sagen, wo der Himmel und die untere Welt jetzt sind! Die sichtbare Welt ist auch verschwunden. In dem Moment, als das Geistige des Geistes aufhörten, wurde der Verstand unkontrollierbar, und die Neigungen der Sinne zogen sich zusammen ins Herz zurück, Ruhe und Konzentration erreichten ihren Höhepunkt, als ob alle Gedanken im Bann der Illusion ständen."

Überrascht begann er, in alle Richtungen zu schauen und sah sofort die vierarmige Gestalt Shri Krishnas vor sich, aber sie war gewachsen und verteilte sich in verschiedenen Formen überallhin. Shri Krishna ließ nichts übrig außer sich Selbst. Zuerst freute sich Arjuna, Shri Krishnas Gestalt zu sehen, und sobald er die Augen geöffnet hatte, sah er die Kosmische Gestalt. So erfüllte Shri Krishna seinen Wunsch, die Kosmische Gestalt mit eigenen Augen zu sehen. (11:185-196).

 

DIE KOSMISCHE GESTALT – SCHÖN UND FURCHTERREGEND

Dann beobachtete Arjuna die vielen Gesichter von Shri Hari, wo überall die Schönheit vorherrschte. Er sah dort auch geheimnisvolle und furchterregende Gesichter. Ähnlich sah er auch himmlische, geschmückte milde Gesichter. Übrigens konnte sein göttlicher Blick nicht sehen, wo diese Gesichter endeten. Dann fing er an, neugierig die Augen dieser Gestalt zu beobachten, und er bemerkte Reihen und Reihen von Augen, die wie geöffnete Lotusblüten aussahen und in verschiedenen Farben wie die Sonne leuchteten. Als er diese verschiedenen Wunder in einer einzigen Kosmischen Gestalt sah, erkannte er, dass es in ihr unzählige dieser Darstellungen gibt. Dann begann seine Wissbegierde zu sehen, wo die Füße, der Scheitel und die Arme wären. (11:197-206). So sah Arjuna alle Organe dieser grenzenlosen Kosmischen Gestalt. Er sah die Größe dieser mit Verzierungen aus verschiedenen Edelsteinsorten geschmückten Kosmischen Gestalt. Wie kann man die Verzierung beschreiben, in die sich das Höchste Brahman selbst verwandelt hatte, um seinen eigenen Körper zu schmücken? Wer hat die Fähigkeit, zu verstehen, dass die Größe des göttlichen Leuchtens, das die Sphären der Sonne und des Mondes erhellt und das Universum beleuchtet, der Schmuck der Kosmischen Gestalt ist? Arjuna sah, dass sich Shri Krishna mit Zierrat geschmückt hatte, der wiederum er selbst war. (11:208-213).

Waffen schwingende Arme. Mit seiner göttlichen Sicht begann er dann die Hände der Kosmischen Form zu betrachten. Er sah, dass sie ausgestreckt waren und Waffen hielten, die wie eine Feuerflut leuchteten. Er sah, dass Shri Krishna das ganze Universum ausfüllte, indem er die Körperteile, der Zierrat, die Arme und die Waffen darin, die einzelne Seele und der Körper – alles das – selbst geworden war. Wie Seifenblasen zerplatzten die Sterne wegen der Strahlen, die von den Waffen in den unzähligen Händen ausgingen, und das Feuer selbst wurde durch diese versengt und versuchte, im Meer Zuflucht zu suchen. (11:214-217).

Die Kosmische Gestalt ist überall. Erschrocken schaute Arjuna weg und wandte seine Augen auf den Nacken und den Scheitel. Es gab Blumensträuße auf dem Scheitel, Blumenkränze am Körper und helle Girlanden um den Nacken. Um die Taille war das leuchtende gelbe Tuch gewunden. Sein ganzer Körper war mit Sandelöl bedeckt. Arjuna war durch den verschiedenen Schmuck so durcheinander, dass er nicht ausmachen konnte, ob Shri Krishna saß, stand oder lag. Dann öffnete er die Augen und sah die Kosmische Gestalt überall. Er schloss die Augen und blieb ruhig sitzen, aber er sah dieselbe Kosmische Gestalt mit geschlossenen Augen. Als er sich ängstlich umdrehte, weil er unzählige Gesichter sah, erblickter er auch dort dieselben Gesichter, Hände und Füße. Das ist die Wirkung von Gottes Segen! Für Arjunas Sehen und Nicht-Sehen war Shri Krishna zuständig. (11:218-230).

Das Leuchten der Kosmischen Gestalt. Wie kann man das Strahlen dieser Kosmischen Gestalt beschreiben? Selbst das gemeinsame Strahlen der zwölf Sonnen während der große Flut war nichts gegenüber Ihrem Strahlen. (11:237-238). Das gesamte Ausmaß des Universums konnte in der Kosmischen Gestalt erkannt werden. Als Arjuna all dieses auf dem Körper Shri Krishnas, des Höchsten Gottes, sah, verschwand jedes Gefühl, er sei vom Universum verschieden, und sein Geist löste sich mühelos auf. Er wurde innerlich mit Freude durchflutet, und seine äußeren Organe erschlafften. Von Kopf bis Fuß standen seine Haare senkrecht, und sein Körper war mit Schweiß bedeckt. Sein Körper zitterte wegen der innerlichen Wellen der Glückseligkeit. Seine Augen flossen über mit Tränen des Glücks, und sein Geist war voller Gefühl. Aber selbst in dieser Seligkeit des Brahman gab es zwischen Shri Krishna und Arjuna noch einen gewissen Grad von Verschiedenheit, weshalb Arjuna seufzend umherblickte. (11:244-254). Dann sagte er, seine Hände faltend:

Jeder und alles ist in der Kosmischen Gestalt enthalten. "Oh, Herr, du hast mir gewöhnlichen Menschen einen großen Gefallen getan, so dass ich diese Kosmische Gestalt sehen konnte. Ich habe selbst gesehen, dass du die Stütze dieses Universums bist, und ich bin darüber glücklich. Oh, du Ziel Meiner Verehrung, unzählige Welten werden auf deinem Körper sichtbar. Auf deiner Kosmischen Gestalt sieht man den Himmel mit den Göttern. Ich sehe auf deinem Körper die fünf Elemente und alle daraus geschaffenen Lebewesen. In dir ist Satyalok mit Brahmadeo. An anderer Stelle sehe ich Kailas mit Mahadeo und Parvati. Was will ich mehr! Ich sehe sogar dich in dieser Kosmischen Gestalt. Man sieht dort auch die Familien von Kashyap und andere rishis, sowie die Unterwelt zusammen mit den nagas. Es ist so, als ob die vierzehn Welten auf jedem deiner Körperteile beschrieben seien, wobei die unzähligen Menschen dieser Welten auch zu diesem Bild gehören. So sehe ich deine überweltliche Größe. (11:255-265).

Wenn ich mit der göttlichen Sicht schaue, sehe ich alle deine Hände zur selben Zeit in Aktion. Deine unendlichen Bäuche erscheinen mir wie offenliegende Schätze kosmischer Eier. Deine Tausende zählenden Köpfe gleichen am Baum Brahman hängende Früchte. Ähnlich sieht man Reihen über Reihen von zahllosen Mündern und Augen. Himmel, Unterwelt und Erde, die Himmelsrichtungen und der Raum haben ihre unterschiedlichen Identitäten verloren, und das gesamte Universum erscheint auf deiner Kosmischen Gestalt. Man findet kein Iota des Weltraums ohne dich. Zu diesem Ausmaß hast du alles belegt. Es ist offensichtlich, dass du alle die verschiedenen Arten der Geschöpfe dieses Universums durchdrungen hast. (11:266-273).

Du bist dein eigener Halt. Als ich nach der Stelle zu suchen begann, von der du gekommen bist, und nach dem, was dich unterstützt, erkannte ich, dass du dein eigener Halt bist. Du bist nicht von jemandem geboren worden sondern bist ohne Ursprung und selbst-geschaffen. Du stehst nicht und sitzt nicht, bist weder groß noch klein und über dir und unter dir gibt es nur dich. Wenn nach deinem Alter und deinem Aussehen gefragt wird, lautet die Antwort nur: "So wie du." Dein Rücken und dein Bauch sind Du-Selbst, und ich finde immer nur dich, wenn ich etwas sehe. Allerdings denke ich, dass in deiner Kosmischen Gestalt fehlt, dass du weder einen Anfang, noch eine Mitte, noch ein Ende hast. So ist mir deine Kosmische Gestalt vorgekommen. (11:274-280).

Deine normale Gestalt ist für die Anhänger eine Gunst Diese deine große Kosmische Gestalt ist mit vielen Erscheinungen versehen. Die Gestalten, aus denen die drei Welten erzeugt und aufgelöst werden, sind wie Haare über deinen Körper verstreut. Als ich begann, darüber nachzudenken, wer du, der Schöpfer dieses Universums, wirklich bist und wem du gehörst, erkannte ich, dass du mein Wagenlenker bist. Oh Mukunda, du nimmst sogar diese hilfreiche Gestalt an, nur um über deine Anhänger Wohlwollen auszuschütten, obwohl du alles durchdringst. Geist und Augen werden beim Anblick deiner dunklen vierarmigen Gestalt erfüllt, und wenn man sie umarmen möchte, kann sie leicht von zwei Armen umfasst werden. Du nimmst diese schöne Gestalt aus Wohlwollen zu deinen Anhängern an, aber wir sehen sie wegen unserer beschränkten Sehvermögens als gewöhnlich an. Jetzt ist dieser Mangel bei mir gehoben, nachdem du mich mit dem göttlichen Sehen versehen hast, und ich kann deine wahre Größe erkennen. (11:281-294).

Aber ich erkannte auch, dass diese ausgedehnte Gestalt zu dir gehört, der du nun auf meinem Kampfwagen sitzt. (11:295).

Unerträgliche Helligkeit. Ich bin noch nicht einmal des Erstaunens über dein alles erfüllendes Leuchten würdig. Seine Helligkeit ist so überirdisch, dass selbst die Sonne im Vergleich blass erscheint. Sie wird immer heller und sengender, und selbst mein göttliches Sehen kann den Anblick dieser Helligkeit ertragen. Es scheint, dass jetzt das Feuer der Flutzeit ausbricht, das im dritten Auge Lord Shivas schlief. Ähnlich verbrennt das kosmische Ei zu Asche, das von den durch die Helligkeit deiner Kosmischen Gestalt entzündeten fünf Feuern verschlungen wird. Diese ausgedehnte überirdische Helligkeit deiner Gestalt, die ich in meinem Leben bisher mit erlebt habe, hört nicht auf." (11:296-306).

DU BIST DAS BRAHMAN

"Shri Krishna, du bist das unveränderliche Höchste Brahman, das die Upanishaden suchten, und du bist jenseits des AUM-Tons mit den dreieinhalb Silben. Du bist die Wurzel aller Erscheinungsformen und die einzige Stelle, wohin sich das Universum auflöst. Du bist unerschöpflich, nicht ausmessbar und unvergänglich. Du bist das Leben des Dharma und, obwohl nicht geboren, dauernd jung. Du bist der Herr dieses Universums und bist das jenseits der sechsunddreißig Prinzipien liegende siebenunddreißigste Prinzip purusha. (11:307-309).

Du hast weder Anfang noch Mitte noch Ende, und deine Kraft ist grenzenlos. Du hast überall Glieder. Sonne und Mond sind deine Augen, und sie zeigen das Spiel von Gefallen und Missfallen und bestrafen die einen und helfen wohlwollend den anderen. (11:310-311).

DEINE GESTALT IST FURCHTERREGEND

Dein Mund speit Feuer, und deine Zunge bewegt sich zwischen Zähnen und Kiefern wie die tanzenden Flammen eines Waldbrandes. Das Universum wird durch die Hitze des Feuers aus deinem Mund und durch das Leuchten deiner Kosmischen Gestalt versengt. (11:312-314).

Und ich sehe, dass die himmlischen Sphären und die Unterwelt, Himmel und Erde, die zehn Richtungen und alle Horizonte von dir allein durchdrungen werden. Wie kann ich deine erstaunliche Gestalt verstehen? Ich kann mir weder diese riesige Alles durchdringende Gestalt vorstellen, noch kann ich das Strahlen deiner wilden Gestalt aushalten. Anstatt mich des Anblicks deiner Kosmischen Gestalt zu erfreuen habe ich Mühe zu überleben. Ich genoss die Freuden des weltlichen Lebens, bis ich deine Kosmische Gestalt sah, und jetzt stoßen sie mich ab, und ich habe wirklich Angst. Oh, wie hat sich mein Wunsch erfüllt, deine Kosmische Gestalt zu sehen!" (11:315-325).

 

 

DIE WEISEN UND DIE GÖTTER ERGEBEN SICH DIR ALLE

"Jetzt werfe ich einen Blick auf diese Weisen. Einige von ihnen lösen sich mit gutem Willen in deiner Gestalt auf, nachdem sie die Ursprünge ihres Karmas im Leuchten deines Körpers verbrannt haben. Während einige ängstlich sind und vor dir beten:" Oh Gott, wir sind ins Meer der Unwissenheit gefallen und haben uns im Netz der Sinnesobjekte verstrickt. Wir sind zwischen den himmlischen Freuden und dem weltlichen Leben gefangen. Wer außer dir kann uns aus dieser misslichen Lage befreien? Deshalb haben wir uns dir in jeder Hinsicht ergeben." Dann gibt es noch Weise, die siddhas und die Gemeinschaften der vidyadhars, die dich mit heiligen Texten loben. (11:326-331):

Die elf rudras, zwölf adityas, acht vasus, alle sadhyas und ashwinikumars, Vishwedeo und Vayu in ihrer Pracht, sowie die manes, gandharvas, yakshas, die Dämonen, Indra und andere Götter und alle siddhas betrachten von ihren jeweiligen Ebenen deine göttliche Gestalt und verbeugen sich verwundert vor dir. Deine Gestalt selbst ist der Lohn für ihren demütigen Respekt." (11:332-337).

SELBST DIE GÖTTER FÜRCHTEN SICH

"Selbst die Götter sind beim Anblick deiner die drei Welten beherrschenden Gestalt erschrocken, weil man immer dich sieht, egal aus welcher Richtung man schaut. Auch wenn es nur eine Gestalt ist, so hat sie doch fremdartige und erschreckende Münder und Augen und unzählige Waffen tragende Hände. Diese Erscheinung hat zahllose schöne Arme, Beine und Mägen der verschiedenen Schattierungen, und jeder Mund scheint begierig zu sein, etwas herunter zu schlucken. Deine riesigen Münder sind furchterregend, weil sie die Zähne nicht verbergen können. Du hast mich erniedrigt, jemanden, vor dem sogar Rudra in seiner zerstörerischsten Stimmung Angst hat, und vor dem sich der Todesgott Yama verbirgt, und hast mich zu einer Figur gemacht, die vor Angst innerlich und äußerlich zittert. Es ist wirklich erstaunlich, dass diese Plage Kosmische Gestalt genannt wird, wenn ihre Furchtbarkeit die Furcht selbst besiegt. (11:338-352).

Deine ärgerlichen Münder scheinen im Krieg mit dem Herrn des Todes zu liegen, und selbst der Himmel erscheint im Vergleich mit ihren Ausmaßen zwergenhaft zu sein. Diese Münder sind nicht gleich sondern unterscheiden sich in Form und Farbe. Die drei Welten werden durch ihr Strahlen zu Asche. Sogar das Strahlen hat Münder mit Zähnen und Kiefern. (11:353-356).

Ich weiß nicht, was du mit diesem furchterregenden Schauspiel erreichen willst, aber ich bekomme langsam Todesangst. Oh Herr, mein Wunsch, deine Kosmische Gestalt zu sehen, ist nun erfüllt worden, und ich bin zufrieden. Wen stört es, wenn dieser stoffliche Körper zerstört wird? Jetzt habe ich aber Zweifel, ob das Bewusstsein überlebt. Ich zittere vor Furcht, Körper, Geist, Verstand und Seele eingeschlossen. Ich war besessen davon, deine Kosmische Gestalt zu sehen, aber jetzt, nachdem ich sie gesehen habe, sind Weisheit und Verständnis verloren gegangen. Jetzt frage ich mich, ob unser Verhältnis von Guru und Schüler bleiben wird." (11:365-370).

 

ARJUNA BITTET, DAS SCHAUSPIEL ZU BEENDEN

"Lass’ jetzt bitte diese deine kolossale Erscheinung verschwinden. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass Du so etwas machen wolltest, würde ich es dir gegenüber noch nicht einmal erwähnt haben. Befehle jetzt bitte dieser deiner Erscheinung und erlöse mich von dieser großen Angst. (11:383-385).

Die Kaurava-Krieger und die Söhne Dhritarashtras sind zusammen mit ihren Familien in deinem Mund verschwunden. Ebenso haben die Könige aus verschiedenen Ländern nicht überlebt, die den Kauravas zu Hilfe gekommen waren. Du verschlingst die Toten, die Waffen, die Armee mit den vier Heeresspitzen und die Kampfwagen mit den Pferden, ohne dass deine Zähne sie auch nur berühren. Du hast den gerechten und tapferen Bhishmacharya und den Brahmanen Dronacharya verschlungen. Der große Kämpfer Karna, ein Sohn Suryas, geriet auch in deinen Rachen. Und dann sah ich, dass du die Krieger auf unserer Seite auch ausgelöscht hast. Oh Gott! Was ist nun aus meinem Wunsch für eine seltsame Situation entstanden? Durch meine Gebete habe ich Menschen den Tod gebracht. Keiner kann seinem Schicksal entrinnen!" (11:392-402).

Arjuna fühlte sich also unglücklich und klagte in seinem Leid. Er verstand wirklich die Absicht Shri Krishnas nicht, als dieser ihm die Kosmische Gestalt zeigte. Er war nun im Griff der Illusion, er sei ein Totschläger und die Kauravas seien die Erschlagenen. Shri Krishna zeigte ihm die Kosmische Gestalt, um bei ihm Missverständnisse zu beseitigen und um ihm zu zeigen, dass niemand jemanden tötet, sondern dass Er, Shri Krishna jeden vernichtet. Aber Arjuna konnte das immer noch nicht verstehen, und er fühlte sich ängstlich und verzweifelt. Er wiederholte die Beschreibung der Vernichtung, die er bei der Kosmischen Gestalt sah. (11:410-443).

Er fügt hinzu: "Oh, Shri Krishna, du wirst nur mittels der Veden verstanden, bist ehrwürdig im ganzen Universum und die Wurzel der drei Welten. Das war der Grund, weshalb ich dich bat, mir die Kosmische Gestalt zu zeigen, aber du wurdest sofort begierig, die drei Welten zu verschlingen. Deshalb frage ich mich, wer du wirklich bist und warum du so viele schreckliche Mäuler hast. Warum hast du außerdem so viele Waffen in den Händen? Und warum erschreckst du uns in deinem häufigem Zorn, indem du größer als der Himmel wirst, und mit deinen schrecklichen Augen? Warum willst du es dem Tod gleich tun?" (11:444-449).

SHRI KRISHNA SAGT, WER ER IST

Hierauf antwortete Shri Krishna: "Du fragst Mich, wer Ich bin, und warum Ich solch eine schreckliche Gestalt angenommen habe. Höre, Ich bin der Tod, und Ich dehne Meine Gestalt aus, um das Universum zu zerstören. Meine Münder sind überall, und Ich werde alle Menschen verschlingen. (11:450-451). Arjuna, ihr Pandavas seid alle außerhalb des Bereichs der Gefahr, vernichtet zu werden. Erinnere dich, dass nur ihr Pandavas zu mir gehört und dass Ich alle anderen verschlinge. (11:456).

Du bist nur ein Werkzeug Du hast das Universum in Meinem Mund verschwinden sehen, und nichts davon wird überleben. Die Prahlerei dieser Armee ist bedeutungslos. (11:457-458). Ihre Worte mögen schärfer als Waffen sein und sengender und verletzender als Feuer, aber diese Krieger sind nicht nützlicher als Früchte auf einem Bild. Dieses ist keine Armee sondern zur Dekoration aufgestellte Zinnsoldaten. Ihre Körperkräfte sind schon von Mir zerstört worden. Jetzt sind diese Krieger so leblos wie die Figuren in einer Töpferei. (11:463-466). Daher komm' zu Sinnen, Arjuna, und mache dich auf. (11:468). Diese Armee, die mit großen Vorteilen auf das Schlachtfeld gekommen ist, ist schon tot. Du bist deshalb nur ein Werkzeug bei ihrer Vernichtung. (11:470-471)

Der Aufmarsch der Armee ist nur ein Trugbild. Als du die Krieger in Meinen Mund fallen sahst, waren sie schon tot. Ich habe sie schon getötet. Du bist nur das Werkzeug, sie zu töten. Sei also siegreich und lasse die Welt erzählen, dass diese Verwandten, die euch mit ihrer Arroganz unterdrückten und wegen ihrer Stärke eigentlich unbesiegbar waren, durch dich mühelos besiegt wurden." (11:475-481).

ARJUNA HAT EINEN ZWEIFEL

Arjuna sagte: "Oh, Shri Krishna, ich stimme dir zu, dass du der Tod bist und das Universum aus Spaß verschlingst. Aber es ist nicht sinnvoll, dass du die Rolle des Todes übernimmst und das Universum zerstörst, wenn die Zeit für die Vernichtung des Universums noch nicht da ist. (11:490-492).

Es ist wahr, dass du immerwährend bist und deine drei Zustände Erschaffung, Erhaltung und Vernichtung annimmst, die zu gegebener Zeit aktiv werden. Im Zustand der Erschaffung sind die Zustände der Erhaltung und Vernichtung nicht da. Zur Zeit der Erhaltung sind die beiden Zustände der Erschaffung und der Vernichtung nicht wirksam, und später, im Zustand der Vernichtung, verschwinden die Zustände der Erschaffung und der Erhaltung. Zur Zeit befindet sich das Universum im Zustand der Erhaltung und auf dem Höhepunkt, diese zu genießen. Daher finde ich es nicht richtig, dass du es zerstörst." (11:494-498).

Shri Krishna machte eine zustimmende Geste und sagte: "Ich zeigte dir, dass die Lebenszeit nur dieser Armee vorbei ist. Andere Personen werden zu ihrer Zeit sterben." (11:499).

DIE SCHRECKLICHEN BILDER VERSCHWINDEN

Während diese Worte ausgesprochen wurden, sah Arjuna, dass alles so war wie vorher. Er sagte :"Shri Krishna, du hältst die Fäden dieses Universums in deiner Hand. Wegen dir hat das Universum seine normale Form wiedergewonnen. Oh, Shri Hari, du bist bekannt dafür, dass du Menschen aus ihrem Kummer erlöst. Ich erlebe diese große Gnade, indem ich immer wieder darüber nachdenke. Weil die Welt lebendig ist, empfindet sie große Liebe dir gegenüber, aber die Dämonen dieser drei Welten fürchten dich und laufen vor dir in alle Richtungen davon, weil du die Bösen vernichtest. Die anderen aber, Götter, Menschen, siddhas, yakshas und alles Lebendige und Nicht-Lebendige verbeugt sich vor dir mit großer Freude. Ich weiß, warum diese Dämonen vor dir weglaufen, anstatt sich dir zu ergeben. Du bist die Quelle des inneren Lichtes und bist als Person aufgetreten. Daher werden die Dämonen wie Staub weggeblasen. Das hatte ich bisher nicht verstanden, aber jetzt habe ich diese überweltliche Größe in dir gesehen. (11:500-510).

Du bist der Schöpfer Du bist das ewige unendliche Prinzip. Du bist voller unzähliger Merkmale. Du bist im Zustand des dauernden Gleichgewichts. Du bist der Herr aller Götter. Du bist das Leben dieser dreier Welten. Du bist in jeder deiner vielverheißenden Formen unerschöpflich. Du bist das Prinzip jenseits von Wahrheit und Unwahrheit. (11:512-513).

Du bist der Verursacher von prakriti und purush, und du bist jenseits von maya. Du bist ewig und niemand ist älter als du. Du bist das Leben und der Erhalter dieser Welt, und du alleine kennst die Vergangenheit und die Zukunft. Oh unvergleichlicher Gott, die shrutis finden Glück in deiner Gestalt. Maya, der diese drei Welten stützt, findet in dir Halt, und daher wirst du die Höchste Stelle genannt, in der das Brahman nach dem Ende des Universums weilt. Kurz, du hast diese Ausdehnung des Universums geschaffen und wer könnte dich, oh Unendlicher, beschreiben? (11:514-518).

Gibt es eine Sache oder eine Stelle, die nicht von dir durchdrungen ist? Oh Unendlicher, du bist der Vayu, du bist auch der bestrafende Yama, du bist Varuna, Chandra, der Erschaffer Brahmadeo und sein Vater. Und die anderen Gestalten, die du annimmst, sind deine Erscheinungen mit oder ohne Form. Ihnen allen gehört meine Hochachtung. (11:519-522).

DU BIST DIE WELT

Daraufhin betrachtete Arjuna Shri Krishna bewusst und nachdem er jeden Teil seines Körpers gesehen hatte, war er zufrieden. Er sagte dann, indem er sich bei jedem Satz verbeugte: "Oh Herr, ich verneige mich vor dir. Ich habe wirklich erfahren, dass du nicht von der Welt getrennt bist sondern dass du alles in ihr bist. (11:523-536). Aus Unwissenheit machte ich aber den höchst unschicklichen Fehler, mit dir wie mit einem Verwandten umzugehen. (11:537). Du bist eine lebende Gottheit, und wir benutzten dich für gewöhnliche Aufgaben des weltlichen Gewinns wegen! Ich bin dumm gewesen, nicht zu erkennen, dass du das innere Glück der sich im Samadhi befindenden Yogis bist und habe sogar im Zorn mit dir gesprochen. (11:542-543). Vergib mir daher, oh Herr, wie es eine Mutter tun würde, falls ich dir direkt oder indirekt zu nahe getreten bin. (11:556). Du bist in diesen drei Welten einzigartig. Es gibt keinen, der dir gleicht oder gar bedeutender ist als du. Ich weiß nicht, wie ich diese überweltliche Größe an dir ausdrücken soll." (11:566).

ARJUNA BITTET UM EINE MATERIELLE GESTALT

Indem er so sprach legte sich Arjuna voller Gefühle vor Shri Krishna auf den Boden (11:567) und sagte: "Ich fürchte mich vor dieser Kosmischen Gestalt. Unterdrücke sie bitte und zeige mir wieder deine normale vierarmige Gestalt, die entspannter anzusehen ist und die man gewohnt ist nach den Übungen aller Yoga-Arten, beim Studium der Shastras und beim Durchführen von Opfern. Ich möchte sie gerne wiedersehen. (11:593-594). Diese Augen möchten keine andern Gestalt als die materielle sehen. Nichts anderes als diese schöne Gestalt kann uns Vergnügen und Befreiung bringen. Es gibt nichts außer ihr. Lege bitte diese Kosmische Gestalt wieder ab, oh Gott, und kehre zu deiner materiellen Gestalt zurück." (11:605-608).

SHRI KRISHNA WEIST ARJUNA ZURECHT

Shri Krishna sagte: "Ich habe noch keinen gedankenloseren Menschen als dich gesehen. Du bist mit dieser überirdischen Sache, das du erhalten hast , nicht glücklich. Statt dessen redest du wie ein Feigling auf Mich ein. Wenn Ich jemandem einen Gefallen tue, gebe Ich ihm nur weltliche Dinge. Nur für dich habe Ich heute die Kosmische Gestalt vorgeführt. Diese höchst geheime Form ist jenseits von maya und jenseits der meisten grenzenlosen Gegenstände. Die Reinkarnationen wie Krishna usw. kommen hierher. Diese Meine Gestalt wird nur aus dem Leuchten der Weisheit geformt und durchströmt das Universum. Sie hat kein Ende, ist beständig und der Ursprung der ganzen Welt. Niemand hat diese Kosmische Gestalt gesehen oder von ihr gehört, weil ihre Kenntnis nicht mit äußeren Mitteln gewonnen werden kann. (11:609-616).

KEIN ÄUßERES MITTEL KANN ZUR KOSMISCHEN GESTALT FÜHREN

Die Veden bewahrten Schweigen, sobald sie zum Thema dieser Kosmischen Gestalt gelangten, und die yajnas reichten nicht über den Himmel hinaus. Die Suchenden gaben die Yoga-Übungen auf, weil sie so mühsam waren, und die Shastra-Schüler entwickelten eine Vorliebe für sie. Die genau durchgeführten Handlungen im Yoga gingen in Richtung Kosmischer Gestalt, kamen aber nach großen Schwierigkeiten nur zur Satyaloka-Ebene. Asketische Strenge (tapas) sah ihre Pracht und Schrecklichkeit vergehen und sie blieb weit entfernt vom Pfad der Strenge. Die Kosmische Gestalt, die du so mühelos gesehen hast, wurde noch von keinem menschlichen Wesen dieser Welt erblickt. Sogar Brahmadeo war nicht so glücklich, so wie du diese Gestalt zu sehen. (11:617-622).

Betrachte dich also beim Anblick der Kosmischen Gestalt als glücklich und fürchte dich auf keinen Fall davor. Denke nicht, dass es etwas Höheres als diese Kosmische Gestalt gibt. (11:623).

Du versuchst, den Schatten an Stelle des wirklichen Körpers zu umarmen. Diese vierarmige Gestalt ist nicht Meine wahre Gestalt. Es ist nicht gut, dass du sie so eifrig verehrst. So lasse wenigstens jetzt deine Vorliebe für die vierarmige Gestalt sein und ignoriere nicht die Kosmische Gestalt. Selbst wenn sie furchterregend und groß ist, konzentriere dich fest auf sie. (11:629-633).

SHRI KRISHNA NIMMT WIEDER SEINE KÖRPERLICHE GESTALT AN

Du kannst zu deiner äußerlichen Befriedigung über Meine vierarmige Gestalt meditieren; lasse aber deinen Glauben nicht von Meiner Kosmischen Gestalt abirren sondern bewahre deine Liebe zu ihr. Jetzt kannst du mit Freuden wieder Meine frühere Gestalt sehen." Indem er dieses aussprach, nahm Shri Krishna wieder seine menschliche Gestalt an. (11:636-640).

Arjuna sagte: "Jetzt kann ich erleichtert aufatmen." (11:663).

NUR HINGABE KANN ZU MEINER GESTALT FÜHREN

Shri Krishna fragte: " Hast du Meine Unterweisung vergessen, zunächst Meine Kosmische Gestalt zu verehren und dann erst persönlich Meiner vierarmigen Erscheinungsform entgegenzutreten? (11:673-674). Es gibt keine weltlichen Wege, Meine Kosmische Gestalt zu erreichen. (11:682). Denke daran, dass sie nur auf einem Weg gefunden werden kann, und der ist, deinen Geist mit Hingabe zu erfüllen. (11:685).

Diese Hingabe muss aber wie ein Fluss sein, der ohne anzuhalten zum Meer fließt. Der Anhänger muss Mir auf diese Weise dauernd ergeben sein, wobei Mich alle seine Gefühle erreichen und er eins mit Mir wird. (11:686-688). Wahre Hingabe sieht Meine Anwesenheit überall, angefangen von der kleinen Ameise, in allen lebendigen und nicht-lebendigen Dingen. Und wenn der Anhänger diese Sicht der Dinge hat, wird er Meine Gestalt erfahren und Mich natürlich dabei sehen. (11:690-691). Sobald Mich jemand erfährt, wird sein Ego zerstört, und die Dualität verschwindet. Er erkennt dann das natürliche Einssein von Mir mit sich selbst und dem gesamten Universum. Mehr noch, dadurch dass er eins mit Mir wird, wird er in Mir absorbiert. (11:694-695).

Alle Handlungen eines solchen Anhängers geschehen Meinethalben, und es gibt nichts außer Mir auf dieser Welt, das er liebt. Er betrachtet Mich allein als den Lohn für seine Handlungen auf dieser und der nächsten Welt und als sein Lebensziel. Er vergisst die weltlichen "Geschöpfe", weil er Mich in allem sieht, und er verehrt alles in der Haltung von Gleichheit und ohne Feindschaft. Solch ein Anhänger verlässt den materiellen Körper, erreicht Mich und bleibt mit Mir vereint." (11:696-699).

 

i a i a i a i a i a i a

Zum Kapitelanfang.

Verweise auf Kommentare und die anderen Kapitel:
Portal                 Biographie Saint Dnyaneshwar                Prolog                    Shri Shankar Maharaj
Dnyaneshwari - Kapitel:     2     3          6    7    8    9    10     11     12     13/1     13/2     14                                        15     16     17     18/1     18/2     18/3

Ó Copyright  for the English version: V. V. Shirvaikar                        Email:  vshirvaikar@yahoo.com
Ó Copyright  für die deutsche Fassung: Dietrich Platthaus                        Email:  dick@dj6qo.de

Essen, Mai 2000
Letzte Änderung: 2010-NOV-13           Eingangsseite des Übersetzers.