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AMARVANI

Kapitel 2

DAS LEBEN



2.1 Lebenskunst
2.2 Menschlichkeit
2.3 Der höchste Mensch
2.4 Jugend

2.1 LEBENSKUNST

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Das Leben als solches

Was ist Leben? Es ist die Auseinandersetzung zwischen gegeneinander gerichteten Taifunen. Wer bei dieser Auseinandersetzung vorwärts geht, ohne vom Weg abzuweichen, ist ein Tiger. Alle anderen sind Geier.

Leben bedeutet vorwärts zu gehen

Gehe vorwärts! Halte nicht an! Leben ist nichts als Marschieren; anhalten bedeutet Tod. Wer anhält, ist erledigt - das gilt für den Einzelnen und für Gemeinschaften - während derjenige, der vorwärts geht, jeden Tag ein neues Leben erhält.

Der Fluss fließt, nimmt andere Flüsse auf, wird zu einem Strom, nutzt den Menschen an seinem Lauf, erreicht den Ozean und wird zum Ozean. Der Dorfteich jedoch verkommt, bleibt an einer Stelle, wird schmutzig und zur Brutstätte von Moskitos; er verschmutzt die Umgebung, ist für Alle etwas Ekliges und trocknet schließlich aus.

Der Lebensweg

Kann man das ein Leben nennen, wenn man dauernd wie ein kranker Hund mit dem Schwanz zwischen den Beinen herumlaufen muss, kriechend, ängstlich? Es ist ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich vor dem falschen Gegenstand verbeugt. Ein ängstlicher Mensch kann den Lebenskampf nicht bestehen. Vielmehr wird dieser geschmeidige Mensch immer damit beschäftigt sein, anderen zu gefallen, und er wird sich selbst mit seinem letzten Atemzug jemandem zu Füßen werfen.

Kann man auch das ein Leben nennen, wenn jemand andauernd wie ein hungriger Wolf knurrt, ohne Interesse zu zeigen, näher zu kommen oder sich zu entfernen? Mag es noch so große Schwierigkeiten im Leben geben, ohne dass eine Lösung in Sicht ist – es ist nicht richtig, dann hart wie Stein zu werden. Im Leben muss es auch die Milde der Liebe geben. Härte und Milde gehören beide zum Leben.

Ziel des Lebens

Der Mensch lebt nicht nur, um Sachen anzusammeln, sondern auch, um sie angemessen zu verteilen..

Das grundlegende Mantra zum Erfolg

Warum wird deine Arbeit uninteressant, erfolglos, wertlos und warum wird sie nicht vollendet? Hast du über dieses Problem jemals nachgedacht? Wenn nicht, dann tue es jetzt. Deine Arbeit bleibt wertlos und unvollständig, weil du nicht genug Vertrauen, Liebe und Verstand hineinlegst. Diese drei Eigenschaften sind die Grundbedingungen, um alle die Werte wie Reichtum, Erfolg und Ansehen zu besitzen.

Leute, die ihre Aufgaben nur halbherzig, ohne Interesse und die Geistesblitze der Inspiration erledigen, sind es nicht wert, eine verantwortungsvolle Stellung zu bekleiden. Ein altes Sprichwort lautet: „Wer weinend aus dem Hause geht, wird bestimmt mit Todesnachrichten wiederkommen.“ Deshalb mache dich nicht traurig an die Arbeit. Lass’ das sein! Gehe lachend hin! Schon dieses alleine kann man als grundlegendes Mantra zum Erfolg bezeichnen. Vergiss das bitte nicht!

Der Tapfere und der Feigling

Welcher Unterschied besteht zwischen dem Tapferen und dem Feigling? Das ist nur ein Schritt: Der Schritt des Tapferen sind vorwärts gerichtet, der des Feiglings rückwärts.

Vollkommenheit und Ruhm

Der größte Fehler, den jemand machen kann, ist, weniger nach seiner Vollendung als nach Bekanntheit und Ruhm zu streben. Man kann eigentlich keinen Ruhm erlangen, ohne vorher vollendet zu sein. Selbst, wenn einem das gelingt, kann das nur von kurzer Dauer sein. Hohler Ruhm ist eine kurzlebige Sache! Man muss sich daher zunächst vollenden, um im Leben erfolgreich zu sein. Warum soll man sich auch um Bekanntheit und Ruhm kümmern? Wenn du vollendet bist, wirst du automatisch berühmt.

Der Guru und sein Schüler

Wenn deine Augen leuchten, gehe alleine gerade deinen Weg. Warum solltest du warten, um jemanden an die Hand zu nehmen. Hast du kein Leuchten in deinen Augen, bemühe dich um jemanden, der es hat und folge ihm mit deinen Händen auf seinen Schultern. Du musst dich aber bewegen und nicht stehen bleiben. Nur wenn du gehst, kann deine Reise beendet werden. Es hängt nur von deinem Wert ab, ob du als Guru oder als Schüler durchs Leben gehst.

Dornen und Thron

In der Jaina-Kultur gibt es viele Geschichten darüber, wie Dornensträucher zu einem Thron werden, aber das sind nur sprachliche Bilder für das Leben. Alles was man im Leben erwirbt, zum Beispiel Geld, Reichtum, Angehörige, Freunde, Ehre, sind Dornen. Nur derjenige, der es versteht, diese in seinem Fleisch steckenden Dornen in einen Thron zu verwandeln, kann sich ihrer erfreuen und aus ihnen Glück erfahren. Klettere wie der göttliche Diskus (Sudarshan) auf die Spitze des Lebens und verwandele sie in einen Thron. Breche die scharfen Stacheln der Zuneigung ab und opfere alle deine Kräfte für das Wohlergehen der Menschen. Das Leben ist voller Dornen, wenn es „ich“ und „mein“ gibt, und es ist ein Thron, wenn es statt dessen „wir“ und „unser“ heißt.

Ein Lebensgeheimnis: Nach einem Fall aufstehen. 

Was ist das für ein Leben, wenn nach einem Tiefschlag Begeisterung und Vorwärtsdrang nicht verdoppelt wird. Ein Fluss vergrößert seine Geschwindigkeit, wenn er eingeengt wird. Sieh’ wie hoch ein Gummiball springt, nachdem er mit großer Geschwindigkeit den Boden getroffen hat. Jedes Hindernis und jeder Rückschlag sind dafür da, um den Menschen höher zu heben. Werden die Menschen dieses Geheimnis des Lebens jemals verstehen?

Aus Qutabminar

Als ich die oberste Stufe des Qutabminar in Delhi erstieg, vereinigten sich die verschiedenen Geräusche von Pferdekutschen, Autos und Menschen, die sich unten so angehört hatten, als ob sie aufeinander prallen würden, zu einem einzigen süßen Lied. Da erkannte ich, dass die in einem Suchenden auftretenden widersprüchlichen geistigen Kämpfe überwunden werden und der Suchende die Wohltat der ununterbrochenen Konzentration und Stetigkeit genießen kann, wenn er seinen Geist über die weltlichen Probleme erhebt und von ihnen trennt. Wir erfahren Ungleichheit von der Schöpfung, indem wir die Verschiedenheit der Erscheinungen wahrnehmen, wenn wir absteigen, und wir erfahren Gleichmut, wenn wir höher steigen.

Die Wohltat der Sorgen

Warum hast du vor Schicksalsschlägen Angst? Lass sie kommen, und das mit Macht. Eine Trommel ertönt nicht aus sich selbst, sondern sie ertönt nur, wenn sie geschlagen wird. Sobald der Stab die Trommel trifft, erreicht ihr Klang auch weit entfernte Menschen. Wenn die Trommel des Lebens stark ist, wird auch der stärkste Schicksalsschlag einen starken Ton der Überwindung in alle Richtungen dröhnen lassen.

Zu reinem Gold werden

Das trockene Gras fürchtet das Feuer. Ein Funke genügt, und es wird zu Asche. Wovor sollte sich aber reines Gold fürchten? Feuer vermindert den Glanz des Goldes nicht – es erhöht ihn höchstens. Oh Mensch, werde zu Gold und nicht zu Gras. Dann wird dich das Feuer des Unglücks, wenn es auch übel ist, zum Strahlen bringen und nicht verbrennen.

Mit der Gefahr spielen

Gesellschaftlicher Status und Ehre kommt denen zu, die sich beim Dienst an anderen engagieren und die sich selbst im Streit nicht niedergedrückt fühlen. Für diejenigen, die hinterherhinken und sich in den Ecken verstecken, gibt es jedoch weder einen Willkommensgruß noch eine Belohnung. Die Elefanten leben auf dem Schlachtfeld, die Moskitos in den schmutzigen dunklen Ecken.

Halte deine Versprechen

Du hast einen Eid geleistet und dich vom Übel abgewendet. Wenn du deinen Eid brichst und dich wieder dem Übel zuwendest, ist das genau so, als ob du zuerst ausspuckst und dann die Spucke wieder aufleckst. Das hört sich bitter an, aber diese bitter Medizin bewahrt dich davor, tödliches Gift zu trinken. Das sagte schon Sati Rajmati dem Rathanemi: “Möchtest du erbrochene Nahrung noch einmal essen? Das tun Hunde, nicht Menschen. Der Tod ist besser als solch ein jämmerliches Leben.“ Ein Leben in Freuden ohne Gelübde ist nicht besser als der Tod.

******  FUßNOTE

Die Geschichte Rajmatis ist in der jainistischen Literatur sehr bekannt. Man hatte ihre Hochzeit mit Bhagwan Neminath, dem 22. Tirthankar, arrangiert. Tirthankar Neminath aber konnte die Mitleid erweckenden Schreie der Vögel und anderen Tiere nicht mit anhören, die bei der Ankunft der Hochzeitsprozession getötet werden sollten, verließ das Haus ohne zu heiraten und wurde ein Mönch. Rajmati hielt es für angemessen, dem Weg ihres Bräutigams zu folgen, und wurde eine Nonne (Parivrajika), anstatt jemanden anders zu heiraten. Eines Tages ging sie von der Stadt zum Berg Revachal. Unterwegs begann es zu regnen, und sie wurde ganz durchnässt. Sie ging in eine an Weg liegende Höhle, um die Kleidung zu trocknen. Nun befand sich Rathanemi, ein jüngerer Bruder Neminaths, zufällig in derselben Höhle und meditierte. Bei einem Blitzschlag fiel sein Blick auf den nackten Körper Rajamatis. Er wurde ganz verwirrt und schlug Rajamati vor, doch an den Genüssen des weltlichen Lebens teilzuhaben. Da brachte ihn Rajamati mit dem Vergleich von Erbrochenem mit dem entsagten Vergnügen wieder zu Sinnen und half ihm, fest auf dem Weg der Selbstbeherrschung zu bleiben.

-----ENDE FUßNOTE

Lebensunterhalt

Solange der Mensch in seiner normalen Umwelt lebt, muss er sich für das tägliche Leben durch berufliche Tätigkeiten Nahrung und Kleidung beschaffen. Er muss also aus der ihn umgebenden Gesellschaft etwas erhalten. Dieser Unterhalt seitens der Gesellschaft sollte aber mit einer Unterstützung der Gesellschaft durch ihn verbunden sein. Man kann das mit einer Kuh vergleichen, die gefüttert, getränkt und versorgt wird, bevor sie gemolken wird. Was sie frisst und säuft, wird zu Milch, die sie in geeigneten Mengen abgibt. Ähnlich sollte der Mensch die ihn umgebende Gesellschaft unterstützen und ihr dienen, um dann von ihr Nahrung und Kleidung in angemessenen Mengen zu seinem Lebensunterhalt zu erhalten. Reines Melken ohne Versorgung der Kuh ist Blutsaugerei.

Härte verbunden mit Milde

Der Mensch sollte wie eine Kokosnuss sein, wenn er hart sein muss. Die Kokosnuss ist außen trocken und hart, innen ist sie aber weich, süß und voller lebenserhaltenden Wassers. Was würde ein Leben nutzen, das außen und innen hart ist?

Lebensmusik

Ein großer Mensch wird als jemand beschrieben, der hart wie ein Diamant und weich wie Butter ist. Die richtige Mischung von harten und milden Tönen charakterisiert die Lebensmusik eines großen Menschen.

Leben und Tod

Einige Tage atmen bedeutet noch kein Leben und das Anhalten des Herzschlags ist nicht der Tod. Du lebst, wenn die Welt deine Existenz erfährt. Und zwar nicht durch das Aufandertürmen von Ziegelsteinen für dein Haus oder durch die Ausbeutung anderer, sondern durch die Hingabe für andere Menschen. Lerne, in deinem Leben jeden Atemzug für andere zu nehmen. Der Tag, an dem du anfängst, nur für dich zu atmen, ist dein Todestag.

Die Macht der Gewaltlosigkeit

Wenn eine winzige Sache übertrieben groß herausgestellt wird, ist das das Ende seiner Seele und seiner Energie. Gewaltlosigkeit ist nicht nur das „Tue dieses“ und „Tue das nicht“ im äußeren Verhalten. Es ist der winzige Aspekt des inneren Bewusstseins (Chetana). Leider wurde dieser winzige Aspekt immer schwächer und er erhielt die dekorative grobe Gestalt von „Tue dieses“ und „Tue das nicht“ im äußeren Verhalten. Dadurch erschöpfte sich die Kraft der Gewaltlosigkeit.

Falls die Gewaltlosigkeit zu neuer Kraft erweckt werden soll, müsste sie zunächst von dem begrenzenden Rahmen befreit und veranlasst werden, in die tief liegende Erfahrung des Lebens und zu den Tiefen des Herzens vorzudringen.


2.2 MENSCHLICHKEIT

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Kreuzungen

Der Mensch steht im Leben an einer großen Kreuzung. Er kann gehen, wohin er will. Er kann werden, was er will. Wer menschlich wird und bleibt, geht dem Himmel und der Befreiung entgegen, und wer sich von der Menschlichkeit lossagt, geht zur Hölle und wird als Tier wiedergeboren.

Tier, Mensch, Gott, Höchster Gott

Der Sklave seiner Leidenschaften ist ein Tier. Wer dabei ist, seine Leidenschaften zu beherrschen, ist ein menschliches Wesen. Wer seine Leidenschaften fast ganz beherrscht, ist ein Gott, und wer sie vollständig und auf Dauer besiegt hat, ist selbst als Mensch ein Gott der Götter, der Höchste Gott, der Eroberer des Universums.

Der Mensch selbst ist Gott

Nach dem Prinzip des Bhagwan Mahavir ist jedes Individuum ein Gott, die Höchste Seele (Paramatma), Brahman, ein Siddha, Buddha, ein Jin, jedoch nur wenn er in der Lage ist, sich zu erkennen, auf sich aufzupassen, sich zu reinigen und sich zu vervollkommnen.

Das Zentrum der Menschlichkeit

Oh du menschliches Wesen! Kennst du dich überhaupt? Wenn du das bejahst, sage mir, wer du bist. Bist du der grobstoffliche Körper oder die Seele, die jeden seiner Teile durchdringt? Wer zu seiner Seele vordringt, ist ein menschliches Wesen, und wer auf die körperliche Ebene beschränkt bleibt und nicht weitergeht, ist ein Tier in Gestalt eines menschlichen Körpers. Die Seele ist das Zentrum der Menschlichkeit und nicht der Körper.

Rechte und Pflichten

Oh Mensch! Deine Rechte reichen nur dazu, deine Pflichten zu erfüllen, und nicht, um dafür belohnt zu werden. Warum kümmerst du dich nicht genau so um deine Pflichten, wie du dich um Belohnungen kümmerst? Ein Bauer kann seinen Acker pflügen und vorbereiten, säen, bewässern, düngen und pflegen, aber das Sprießen und Wachsen der Pflanzen wird von der Natur besorgt. Kannst du nicht dieses universelle und übrigens zwangsläufige Prinzip bei der Erfüllung deiner Pflichten beachten?

Der Wert des Menschen

Wenn du den Wert eines Menschen beurteilen willst, dann sieh nicht auf seinen Reichtum, seine Familie oder seine Position. Der wirkliche Wert eines Menschen liegt in der redlichen Erfüllung seiner ihm zuteil gewordenen Pflichten. Je mehr ein Mensch seine Verantwortung mit Können und Ergebenheit trägt und für seine Pflichten lebt und stirbt, um so wertvoller wird er.

Das Ziel des menschlichen Lebens

Das höchste Ziel des menschlichen Lebens ist nicht das Vergnügen sondern Opfer, nicht Wankelmut sondern Geradlinigkeit. Die Vorstellungen von Lust und Vergnügen sind gefährlich und werden es immer bleiben.

Die Bedeutung des menschlichen Lebens

Das menschliche Leben ist dazu da, für alle Geschöpfe auf der Welt Frieden und Glück zu bringen und nicht, um in Vergnügen und Lust zu schwelgen oder danach zu streben.

Menschlichkeit

Bedeutet gutes Essen Menschlichkeit? Im Hause eines Reichen essen sogar die Hunde und Katzen gut. Bedeutet das Wohnen in großen geräumigen Häusern Menschlichkeit? In solchen Häusern bauen Vögel ihre Nester und wohnen Insekten. Bedeutet das Lesen von Büchern in Sanskrit oder Prakrit Menschlichkeit? Selbst Papageien und Hirtenstare können Sanskritverse rezitieren. Bedeuten Tapferkeit und Kraft Menschlichkeit? Auch der Tiger im Dschungel strotzt vor Kraft und Mut, was ihn so grausam macht. Worin liegt denn dann Menschlichkeit? Menschlichkeit bedeutet erhabenes Denken und ebensolches Verhalten.

Der Strom der Menschlichkeit

Ich habe unzugängliche Gebirgszüge gesehen, auf denen Gras und Bäume wuchsen. Ich habe Quellen mit kühlem kristallklarem Wasser gesehen, die aus den granitharten Felsen der Berge entsprangen. Ist denn der Mensch härter als Fels, so hart, dass er für Gefühle unfruchtbar ist und die Quelle der Liebe, Sympathie und Freundlichkeit nicht aus ihm fließen kann?

Beseitigung von Trennschichten

Ozeane fließen zum Teil unterhalb der Erdoberfläche. Flüsse entspringen aus den Schichten unterhalb der Felsen. Man muss nur die oberen Schichten beseitigen und hat dann große Mengen an Wasser zur Verfügung. Unter dem selbstsüchtigen menschlichen Geist liegt ein weiter Ozean von Menschlichkeit, Freundlichkeit und Mitleid. Das Erfolgsgeheimnis des menschlichen Lebens liegt verborgen im Beseitigen der Denkbarrieren des menschlichen Geistes, um die lebensspendenden Quellen der Menschlichkeit sprudeln zu lassen.

Die Rolle des menschlichen Lebens im Weltenschauspiel

Bist du ein Gott, erniedrige dich etwas, bist du ein Tier, steige etwas empor. Die Rolle des menschlichen Lebens liegt zwischen den Rollen der Tiere und denen der Götter. Nur von dort kannst du den geraden Weg zur Befreiung antreten. Ein Tier ist in einem gefallenen Zustand und ein Gott ist im abgehobenen Zustand. Befreiung und geistige Erhebung jedoch sind keine festen Zustände sondern mögliche Vorgänge im menschlichen Leben. Wenn jemand möchte, kann er sich auf den Weg der Menschlichkeit machen, um zum höheren Zustand zu gelangen.

Bewusstseinsentwicklung

Die Vision eines gewöhnlichen Menschen erstreckt sich nur auf die Freuden seines eigenen Körpers. Sein Bewusstsein ist auf das eigene „Ich“ beschränkt und reicht nicht darüber hinaus. Dieser Mensch, gefangen in der Falle der Selbstverteidigung, wird zu höchst schrecklichen Ungerechtigkeiten, Grausamkeiten und sündhaftem Verhalten gezwungen. Die von ihm angebetete Gottheit ist in Wahrheit sein eigenes unbedeutendes „Ich“.

Macht der Mensch Fortschritte, wird er zunächst beflügelt, die Familie anstatt nur sich selbst zu schützen. Sein Lebensziel ist auf seine Familie ausgedehnt worden. Danach kommt die Hinwendung zum Schutz der Gesellschaft und dann der Nation. Die Entwicklung hält hier jedoch nicht an. Der letzte Entwicklungsschritt geht zum Schutz des Universums. Nur der kann ein wirklicher Verehrer der Menschheit genannt werden, der ein weites Herz für die Fürsorge der Welt hat und entsprechend handelt, denn in dem erhabenen Vorhaben, für diese vergängliche Welt zu sorgen, liegt die höchste Stufe der Menschlichkeit. Die beste Richtung, die man einschlagen kann, ist die Hinwendung von reiner Selbstinteresse zur Fürsorge für alle.

Menschlichkeit

Der Mensch ist nicht dafür geschaffen worden, um im engen Rahmen seines “Ich” zu verharren. Die menschliche Größe liegt in der Entwicklung einer fürsorglichen Haltung anderen gegenüber. Jede Faser des Herzens sollte daher zu jeder Zeit nach der Melodie des reinen Gefühls der universellen Freundschaft schwingen. Das grundlegende Mantra für den Erfolg des menschlichen Lebens ist die Hingabe zum Wohl jedes Geschöpfes. Dieses unvergängliche Prinzip sollte nie vergessen werden.

Was ist der Mensch?

Der Mensch, das ist nicht nur ein Körper oder ein Geist oder eine Seele. Die Verbindung von allen Dreien macht einen Menschen. Daher ist es des Menschen oberste Pflicht, alle drei, also Körper, Geist und Seele, im Gleichgewicht zu halten und dieses nicht zu stören.

Prüfung des Menschen

Erschrick nicht bei Schwierigkeiten und Unglücken. Diese sind dazu da, die wahren Eigenschaften eines Menschen zu prüfen. Man muss sich daran erinnern, dass hier Gold geprüft wird, und nicht Eisen oder Messing.

Mensch, Tier und Dämon

Wessen Leben ausgeglichen und korrekt ist, ist ein Mensch. Wessen Leben nicht ausgeglichen und korrekt ist, ist ein Tier, wenn er schwach ist, und ein Dämon, wenn er stark ist.

Drei Arten von Menschen

Wessen Herz vor der Zunge spricht, ist ein großer Mensch.

Wessen Zunge vor dem Herzen spricht, ist ein mittlerer Mensch.

Bei wem nur die Zunge spricht, und nicht das Herz, ist ein sehr gemeiner Mensch.

Die Entsagung ist groß, nicht das, dem man entsagt

In dieser großen Welt ist die Einflussmöglichkeit eines normalen Menschen nur gering. Er kann nur wenig nutzen. Der Erfolg im Leben hängt jedoch nicht davon ab, ob man große oder wenig Möglichkeiten hat. Jeder Einzelne, der seine beschränkten Fähigkeiten einsetzt, ist ein erfolgreicher Mensch, auch wenn diese noch so gering sind.

Wenn ein Wassertropfen den Durst eines winzigen Teilchens löschen konnte, ist sein Leben erfolgreich, und er kann glücklich geschätzt werden.

Die Besten, die Mittelmäßigen und die Niedrigen

Es gibt drei Stufen von Menschen in dieser Welt, niedrig, mittelmäßig und hoch. Acharya Bhartrahari sagte, dass diejenigen, die aus Angst vor Schwierigkeiten erst gar nicht mit der Arbeit anfangen, zur niedrigen Klasse der Menschen gehören. Zur mittleren Klasse gehören diejenigen, die sich mutig an die Arbeit machen, aber dann alles stehen und liegen lassen und davon laufen, wenn die Schwierigkeiten kommen. Zu den Besten gehören diejenigen, die sich von Schwierigkeiten und Unglücken nicht entmutigen lassen und die Aufgabe erfolgreich zu Ende bringen. Letztere versuchen immer wieder, eine als nötig erkannte Arbeit durchzuführen, bis sie dabei Erfolg haben. Das ewige Ideal großer Menschen ist, immer auf dem Weg zum Ziel zu sein und dabei die Berge von Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen.

Menschen und große Menschen

Zwischen den Handlungen von Menschen und denen großer Menschen gibt es einen großen Unterschied. Der normale Mensch geht nach dem Motto, zehn Mal mehr Zeit für das Bereden der Handlung zu gebrauchen als für die eigentliche Handlung. Manchmal wird auch nur über eine Handlung geredet. Das Motto eines großen Menschen ist, viel zu tun und wenig zu reden. Manchmal wird gar nicht geredet. Ein erstes Zeichen von Größe ist das Anpassen des Redeumfangs an die Handlungen.

Der Mensch und die Verhältnisse

Sind die Lebensumstände wichtiger als der Mensch? Sind die Verhältnisse stärker als der Mensch? Der berühmte Philosoph und Historiker Carlisle soll sich dieses Themas angenommen haben. Es ist jedoch kein modernes Thema sondern diese Fragestellung gibt es seit dem Erwachen der Menschheit.

Normalerweise hört man zwei Antworten auf die oben genannte Frage. Eine lautet sinngemäß „Wir Menschen sind von den Lebensumständen abhängig und hilflos. Bedeutet unsere Existenz überhaupt etwas? Nur die Verhältnisse formen und zerbrechen den Menschen. Der Mensch ist ein Sklave seiner Umgebung. Sie sagen, der unbedeutende Mensch sei  in Wirklichkeit bedeutend? Mag sein, aber dann hat er günstige Lebensumstände gehabt. Ich für meinen Teil bin ruiniert. Was könnte ich den machen? Die Verhältnisse waren nicht günstig!“ Das ist die eine Antwort.

Die zweite Antwort lautet: “Die Umstände bedeuten nichts, der Mensch bedeutet alles. Können Lebensumstände einen Menschen zum Aufstieg oder zu Fall bringen? Nein, der Mensch ist unabhängig. Er ist keine Puppe in der Hand der Verhältnisse. Ein fähiger Mensch behält die Lebensumstände unter Kontrolle, versucht, aus ungünstigen Randbedingungen günstige zu machen und kann sie nach seinem Belieben umformen. Der Mensch beherrscht die Verhältnisse und ist nicht ihr Sklave. Die Umgebung beherrscht nur diejenigen, die die ungeheure Kraft ihres Menschseins vergessen haben.“

Die zweite Antwort ist die Antwort der Shraman-Kultur. In der Shraman-Kultur ist der Mensch groß, nicht die Umstände. Es ist nur der Mensch selbst, der seines Glückes Schmied, die Mitte der unbegrenzten Kräfte und der Eroberer der Welt ist, und niemand sonst!


2.3 DER HÖCHSTE MENSCH

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Der Pfad der Größe

Normale Leute werden durch ihre Umgebung geformt, große Leute formen ihre Umgebung. Zeit und Umstände können niemals einen großen Menschen formen, sondern große Menschen können Zeit und Umstände formen. Ein großer Mensch bedeutet daher auch „Begründer einer Ära“.

Die Bedeutung eines Großen Menschen

Der Mensch möchte einerseits bedeutend werden, hat aber andererseits Angst vor Schwierigkeiten. Unglücke erschrecken ihn. Er möchte vor Stürmen geschützt werden. Das ist jedoch ein seltsamer Widerspruch zum wirklichen Leben. Der Weg zur Größe führt nicht durch üppige Blumen- und Obstgärten, sondern führt durch dorniges Unterholz, über steile Abhänge und durch Stürme. Auf diesem Weg drohen dauernd Tod, Versagen und schreckliche Leiden. Und wenn du dein Ziel erreichst, bekommst du vielleicht nur Dornen. Ein Philosoph sagte einmal, dass es das Schicksal eines großen Menschen sei, gesteinigt zu werden. 

Der Former von Menschen

Für einen großen Menschen besteht der Sinn des Lebens darin, der Allgemeinheit zu dienen, ohne dafür eine Belohnung zu erwarten. Die Allgemeinheit ist die Gottheit, die er anbetet. Sein Leben ist darauf gegründet, zu dienen. Seine Lebensgeschichte wird nur durch die gerechte Ausübung von Gewaltlosigkeit und Hingabe zur Wahrheit erhellt. Solch ein großer Mensch ist jene strahlende Säule der Wahrheit, die selbst nach Tausenden von Jahren noch die Menschheit erleuchtet, die vom richtigen Wege abgekommen ist und im Dunkeln umherirrt. Er ist der große Former von Menschen. So wie ein geschickter Bildhauer aus einem unansehnlichen Stein eine schöne lebensnahe Statue formt, bringt dieser Former der Menschheit Licht in die unterentwickelte unkultivierte Menschheit und hebt sie von der tierischen auf die göttliche Ebene. Solch ein Mensch steht über allen; er ist der Größte von allen.

Der vollendete Mensch

Der vollendete Mensch ist jemand, der über die Gefühle von Wut und Hass hinausgelangt ist und den Gipfel der Menschlichkeit erreicht hat, der voll des göttlichen Seelen-Duftes ist, nachdem er sich von der stinkenden Atmosphäre der Lust befreit hat.

Maßstab der Wichtigkeit (Größe)

Möchtest du ein großer Mensch werden? Dann kontrolliere deine Begierden. Lasse sie nicht ungeprüft wachsen und umherstreifen. Menschliche Größe liegt darin, seine Begierden zu kontrollieren und nicht ihr Sklave zu werden. Man muss seine Lust und Begierden kontrollieren, bevor man sich auf den Weg zur Größe begibt.

Das Ideal von Mahadeo

Alle Menschen möchten gerne Nektar trinken. Ich dagegen möchte durch einen Schluck Gift ewige Jugend besitzen und unsterblich werden. Ich möchte kein Blumenbett haben, sondern einen dornigen Weg. Ich kann im Dunkeln besser gehen als im Hellen. Lustbarkeiten lassen mich in die Irre gehen, daher fürchte ich sie. Ich möchte, dass die Sorgen wie ein Sturm wüten und wie ein Waldbrand lodern. Die Sorgen lassen dich auf deinem Lebensweg nicht einschlafen, sondern halten dich immer wach.

Wer ist ein Gott?

Ein Gott ist der, der mit seinen Leidenschaften kämpft und in diesem Kampf siegt. Dieser Sieg muss dann ein endgültiger sein.

Ein Gott ist der, der bei den langen Wanderungen über die dunklen Straßen dieser Welt zu einem menschlichen Wesen geworden ist, und der dann seine Menschlichkeit vollständig entwickelt hat. Eine vollständige, bleibende Entwicklung der Menschlichkeit ist die höchste göttliche Ebene.

Kann jemand ein Gott genannt werden, der geboren wurde, nicht nur das Böse in bösen Menschen zu zerstören, sondern auch diese bösen Menschen selbst? Die meisten Menschen vernichten zunächst die bösen Menschen, um das Böse zu vernichten. Was soll daran göttlich sein? Ein Gott vernichtet nicht die Menschen, sondern das Böse selbst. Das eigentlich Göttliche an einem Gott ist, dass er böse in gut, Gift in Nektar verwandelt.

Der Herrscher

Nur ein Entsagender lebt in dieser Welt ohne Furcht. Er ist wirklich der Beherrscher der Herrschenden. Was kümmert ihn noch?  Ein Heiliger hat über solch einen armen aber glücklichen Entsagenden geschrieben:

Die Begierden sind verflogen, der Geist ist sorgenfrei.

Wer nichts begehrt, ist der wahre Herrscher. 

Folge oder führe

Folge anderen oder lass andere dir folgen. Du musst eines von beiden tun. Wenn du anderen nicht folgen möchtest, aber selbst nicht die Fähigkeit hast, andere anzuführen – was sollte dir dann noch leid tun?

Der Strom der Größe

Ein Mann wird nicht durch Lernen oder Übung groß. Der unvergängliche Strom der Größe ist in seinem Inneren verborgen und kommt zu geeigneter Zeit von selbst zum Vorschein. Wer lehrt eine Rose das Blühen? Wer bringt dem Kuckuck das Singen bei? – Keiner!

Geistesgröße

Die Wichtigkeit eines Menschen ist nicht in der Größe seines Reichtums sondern in der Größe seines Geistes begründet. Daher wurde in Indien gesagt: „Oh Mann, möge dein Geist groß werden!“

Große Menschen und Gelegenheiten

Normale Menschen sind auf der Suche nach einer Gelegenheit, ihre Wichtigkeit zur Schau zu stellen. So vergeht oft ihr ganzes Leben, ohne dass sie die Gelegenheit bekommen, eine wichtige Handlung vorzunehmen und vorzuzeigen.

Bei großen Menschen aber kommen Gelegenheiten von selbst. Aber nicht nur das, sondern bei ihnen wird auch der kleinste, unwichtigste Anlass zu einer wichtigen Sache. Jeder Augenblick im Leben ist wichtig, wenn man ihn zu einer wichtigen Handlung zu nutzen weiß.


2.4 JUGEND

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Ewige Jugend

Damit man immer jung bleibt, ist es wichtig, dass weder Schwäche noch Frustration irgendwelcher Art in den Geist geraten. Eine geistige Schwäche ist schlimmer als eine körperliche. Jugend ist nichts anderes als das immer wieder aufs Neue Erleben von Wellen der Freude, und das passiert im Geist und nicht auf der körperlichen Ebene.

Herausforderung

Wenn Stürme kommen, lass' sie. Wer hat schon Angst? Ich bin doch kein flackernder Lampendocht, der bei einem Atemhauch erlischt. Ich bin die brennende Glut, die beim Auftreffen des Sturmes aufbrennt, sich verbreitet, sich und andere verbrennt. Ich begrüße Schwierigkeiten und Missgeschicke von ganzem Herzen. Es spielt keine Rolle, wie viele Schwierigkeiten, Schmerzen, Unglücke und Fehlschläge kommen – es gibt immer eine geeignete Gelegenheit, vorwärts zu kommen und nicht zurückzuweichen.

Vervollkommnung

Fleiß ist Alles. Die Vervollkommnung ist die größte aller Kräfte. Brot gelangt nicht von selbst in den Mund, und das Reh springt dem Löwen nicht ins Maul. Ein schlafender Mensch gleicht einem toten Körper. Erwachen, aufstehen und vorwärts gehen ist gleich einer Siegesparade. Wer sucht der findet; wer ins tiefe Wasser steigt, findet den Schatz.

Schickal und Entwicklung

Die heutige menschliche Gesellschaft wird in den Mühlen des Fatalismus böse zerquetscht. Wen man auch trifft - man hört von ihm: „Im Buch des Schicksals steht, dass ich so leiden soll, wie ich es jetzt erlebe. Was kann ich machen?“ So aufgefasst macht dich das Schicksal zu einem nutzlosen Wesen. Es bringt dir Frustration.

Die Anziehungskraft des eigenen Landes

Ich habe bemerkt, dass viele Menschen Angst davor haben, ihre Häuser zu verlassen. Sie zögern und weinen. In ihrem Unterbewusstsein gibt es einen Drang nach Vergnügen, aber keinen Drang, zu handeln. Ihr Leben ist ohne Reiz und ohne neue Ideen. Wenn Leute ihre Schwäche hinter dem Patriotismus verstecken, frage ich sie, welches das Land der Sonne, des Mondes und der Sterne, und welches das fremde Land für sie selbt ist. Für die fortschrittlichen Menschen, die zu jeder Zeit in Sonne, Schatten, Kälte und Hitze marschieren können, ist die ganze Welt ihre Heimat:

Was ist für Jnanayogis ein fremdes Land? Keins! 

Und gibt es etwas, das für Karmayogis zu weit wäre? Nichts!

Söhne, die das salzige Wasser aus dem väterlichen Brunnen trinken, kann man nicht als gute Söhne bezeichnen. Gute Söhne trinken süßes Wasser, egal wie weit und unter welchen Schwierigkeiten sie es herholen müssen.

Der Tapfere und der Feigling

Was ist der Unterschied zwischen einem Tapferen und einem Feigling? Das ist nur ein Schritt: Der Schritt des Tapferen wird nach vorne gelenkt, der des Feiglings nach hinten. Ein Tapferer lässt auf dem Schlachtfeld seine Ideale zurück. Er wird selbst nach dem Tode unsterblich. Ein Feigling wendet sein Gesicht vom Schlachtfeld ab, läuft weg und stirbt den Tod eines Hundes.

Oh Vollender!

Bist du ein Vollender? Wenn ja, warum dann diese Faulheit? Warum dieses Gähnen? Für dich ist der Himalaya nicht zu hoch und der Ozean nicht zu tief. Wenn du die Kräfte in dir weckst, liegt die ganze Welt nur einen Schritt weit von dir entfernt. Wenn du willst, kannst du Hass in Liebe, Feindschaft in Freundschaft, Dunkelheit in Helligkeit und Tod in Leben verwandeln. Mit anderen Worten, du kannst die Hölle in den Himmel umwandeln.


 


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     ENGLISH:     Portal                 Preface                 Introduction              AMARVANI - Chapter No.:  1    2    3    4    5    6    7                Glossary


Ó Copyright:  Dietrich Platthaus

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Last update: 2004-DEC-06