DJ6QO:


CODY 55
der Antennenträger

 

 

 

Bauplan

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Essen, den 06.11.2001

 

 

 


Inhalt

 

 

1. Allgemeines

2. Benötigtes Material

3. Abmessungen der Tuche

4. Abbildungen

5. Einzelheiten der Konstruktion

6. Reihenfolge der Arbeiten

 

 

 

 

 

 


 

1. Allgemeines

 

Das hier vorliegende Konzept eines Cody entspricht in der Tuchführung nicht den bisher bei uns gebauten vier Exemplaren, die nach BACKES konstruiert waren. Vielmehr wird jetzt eine bewusst schlichte Tuchführung angezielt, um die Schneide- und die Näharbeiten zu vereinfachen.

Zu den im Weiteren gebrauchten Begriffen wie hinten, vorne, oben und unten verweise ich auf BACKES und Abb. 1. Die Lektüre des Standardwerks BACKES „Drachen aus aller Welt“ aus dem Otto Maier Verlag, Ravensburg, wird dringend empfohlen.

 

Es wurden zunächst 2 Varianten erwogen, von denen aber hier nur Variante I gründlich beschrieben wird. Variante II ist dann die schlichte Variante.

 

Beide Varianten unterscheiden sich durch die Tuchführung:

Variante I: Oben und unten bestehen die Hinterflächen aus einem Stück. Die Seitenflächen und die kleinen Flügel vorn bestehen aus einem Stück. Beide Vorderflächen sind 110 cm lang.

Variante II: Ober- und Unterteil werden je aus einem einzigen Tuch gestaltet. Die Flügel sind dadurch alle doppelt.

 

Im weiteren wird, wenn nicht anders angegeben, nur die Variante I beschrieben.

 

 

2. Benötigtes Material

 

Spinnakernylon:

6 m  rot

60 cm blau

100 cm weiß

Raminstäbe:

156 cm; 10 mm; 4 Stück

56 cm; 10 mm; 2 Stück

250 cm; 12 mm; 2 Stück

190 cm; 12 mm; 2 Stück

Kohlefaserstäbe:

50 cm; 3,5 mm; 4 Stück

Sonstiges:

20 m Nylonschnur; 1,5 mm; für Flügelspitzen und Waage

(20 m Nylonband zum Säumen)

4 m Mantelschnur

Spleißnadel

100 m Kevlarschnur, 200 kg

Schnurspule 23 cm x  4 cm x  4 cm

Wirbel 200 kg

Stabkappen mit Nut: 12 für 10 mm; 8 für 12 mm

Lötkolben > 50 W

Pappe 1 x 1 m²

Nähmaschine, Nähgarn

 

 

 

 

3. Abmessungen der Tuche

 

Variante I

Unten. Das hintere Tuch hat eine Länge von 160 cm. Beide Seitentücher mit kleinen Flügeln sind 75 cm + 5 cm Überlappung lang. Das Vordertuch ist 110 cm lang + 10 cm für die Überlappungen.

Oben. Oben gibt es vier Tuche. Hinten überspannt ein Tuch von 280 cm Länge den gesamtem hinteren oberen Teil. Die Seitenteile und das Vordertuch sind wie unten gestaltet.

 

Diese Tuche sind rot und haben eine Breite von 50 cm (gesäumt).

 

Die senkrechten Mitteltuche oben und unten sind blau und haben die Abmessung Breite x Höhe = 50 cm x  45 cm . Zu den 45 cm lichter Höhe kommen zwei mal 3 cm Naht.

 

Hinten wird zwischen die großen Flügel oben und die kleinen Flügel ein weißer Zwischenflügel genäht. Er hat die Abmessungen 60 x 60 cm² vor Ausschneiden.

 

Die Tuchmaße für die Taschen der Längsstäbe sind

150 cm x  10 cm für die 4 langen Stäbe,

50 cm x 10 cm für die 2 kurzen Stäbe in den großen Flügeln.

 

 

Variante II

Unten. Die Tuchgröße ist 50 cm x 510 cm

Oben. Die Tuchgröße ist 50 cm x 710 cm

Die senkrechten Tuche werden gleich mitgestaltet.

 

Die weißen Zwischenflügel werden nachträglich angenäht und haben die Größe von ca. 60 cm x 60 cm, wobei noch ein Teil herausgelötet wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Abbildungen

 

Abbildung 1 zeigt beispielhaft die Umrisse des ganzen Geräts. Die Abmessungen der Tuche sind hier nicht korrekt (Kopfrechnen müsste man können!), aber die Begriffe hinten, vorne, oben und unten sind erklärt.

 

 

 

 

 

 

 

 


Abb. 1: Umriss und Tuchlängen des Cody 50



 



Zur Größe der Löcher siehe Backes. Die Löcher liegen 1 cm von den Längsstäben entfernt. Man kann die Löcher auch etwas ovaler formen.

 

 

 


 

 



Die Löcher in den senkrechten Tüchern können auch kreisförmig gestaltet werden.

 

 


 

 


 



Abb. 7 stellt die Sicht in Längsrichtung dar.

 


 


5. Einzelheiten der Konstruktion

 

Äußere Abmessungen

 

Die äußeren Abmessungen entsprechen ungefähr dem bei BACKES angegebenen Cody. Das hier beschriebene Exemplar ist in der Spannweite  jedoch oben um 20 cm und unten um 10 cm breiter, d.h. die Spannweite ist etwas größer.

 

Flügelspitzen

 

Die Flügelspitzen sind an den Kanten mit Nylonschnur verstärkt. Die Schnur überträgt die Spannkräfte der Diagonalstäbe auf die Längsstäbe der Zellen. Dazu wird die Schnur an den Längsstäben befestigt. Die Schnur guckt ca. 20 cm aus den Flügelspitzen heraus.

 

Material

 

Als Tuche werden Spinnakernylon, als Stabmaterial Ramin und Kohlefaser genommen. Die Spannschnüre an den Flügelspitzen sind aus Nylon. Eventuelle Saumbänder sind aus Nylon.

 

Nähen der Tücher und Verbindungen

 

Das Nähen der Säume und das Aneinandernähen der Tücher erfolgt mit einer normalen Nähmaschine.

 

Schneiden der Tücher

 

Die Tücher werden mit einem Lötkolben auf ebenem Untergrund geschnitten. Für den gekrümmten Seitenflügel fertigt man vorher eine Pappschablone, an der man mit dem Lötkolben längs schneidet.

 

 

 

6. Reihenfolge der Arbeiten Version I

 

Die Reihenfolge ergibt sich aus der komplizierten Geometrie. Geht man falsch vor, bekommt man manche innenliegenden Nähte nicht gemacht, weil man nicht mehr dran kommt.

 

 

a) Zurechtschneiden der roten Tücher. Zur Aufteilung des ursprünglichen Tuchs von 600 x 105 cm siehe Abb. 2.

 

b) Schneiden der Löcher in die roten Tücher. Zur Lage der Löcher siehe Abb. 3.

 

c) Säumen der roten Tücher und der Löcher, inkl. Verstärkung. An den Spitzen der Flügel Einarbeiten von Nylonschur in den Saum.

Beim Umnähen der Löcher sollten Verstärkungen angebracht werden, aus Tuch, Band oder Schnur. Die normalen Tücher werden an den Säumen nicht verstärkt, da Spinnakernylon sehr stark ist. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Tuch beim Zurechtschneiden nicht mit der Schere geschnitten, sondern gelötet wird. Die roten Tücher werden am Rand einmal umgenäht (Saum), die blauen nicht. In die Zwischenflügel wird am Saum Nylonschnur eingenäht, um die Flügel zu spannen.

 

d) Nach Maßnehmen der entstandenen Zellbreiten Zurechtschneiden der blauen Mitteltuche mit Schneiden der Zentralen Löcher für Stäbe. Zur Lage der Löcher siehe Abb. 4.

 

e) Schneiden der blauen Tuche auf Maß mit den roten Zellen; Säumen der Löcher. An den Löchern Einarbeiten von Nylonschur o.ä. als Verstärkung.

 

f) Schneiden und Nähen der Taschen für die Längsstäbe. Zur Gestaltung siehe Abb. 5.

Die Taschen für die Längsstäbe werden aus einzelnen Bahnen vorher zusammengenäht und später auf die großen Hinterflächen aufgenäht (g) oder in die Zellenecken an den Flügeln eingenäht.

 

g) Aufnähen der kurzen Stabtaschen auf die großen Flügel.

 

h) Annähen der blauen mittleren senkrechten Tuche, mit Gestaltung der Stabtaschen für die dünnen Mittelstäbe. Dieses muss vor dem Einnähen der Stabtaschen in den Ecken, d.h. dem Schließen der Zellen, passieren. Zur Reihenfolge der Nähte beim Annähen der Mitteltuche an die waagerechten Tuche ist die Reihenfolge zu beachten: 1. an Tuch hinten, Tuch zurückführen und 2. am senkrechten Tuch wieder annähen, wobei Platz für einen dünnen Kohlefaserstab gelassen wird. Beim selben blauen Tuch dann 3. Naht am vorderen Zelltuch, blaues Tuch zurückführen und mit Lücke mit 4. Naht an sich selbst annähen. (Abb. 6).

 

i) Zusammennähen der langen Stabtaschen mit den Zellentuchen an den Ecken der Zellen. Dieses ist eine kritische Stelle. Das Ganze ist so konzipiert, dass die Naht außerhalb der Zelle liegt. (Abb. 7). Man setzt zuerst die untere Zelle zusammen, so dass die 4 langen Stabtaschen in Richtung der oberen Zelle praktisch frei sind. Diese werden dann mit den anderen Teilen der oberen Zelle zusammengenäht, wobei auf den Abstand der oberen von der unteren Zell zu achten ist. Die in Abb. 7 angegebene Verbindung der 3 Teile wird zuerst geklebt, dann genäht. Markierungen sollten mit Bleistift B bis 3B gemacht werden.

 

j) Abmessen der Zwischenflügel-Maße am vorhandenen Drachen. Die Zwischenflügel sind in Abb. 1 weiß. Zurechtschneiden der Zwischenflügel und Einnähen derselben. Man bedient sich am besten beim Ausschneiden des Zwischenflügels einer Pappschablone. Die Zwischenflügel werden gesäumt, wobei ein Band zur Verstärkung eingenäht wird.

 

k) Verknoten der Spannleinen an den Längsstäben und Anbringen der Waage an den Längstangen vorne oberhalb der oberen und unteren Zelle.

 


Last update: 09.12.2001.